Geothermieprojekt in Genf bekommt Unterstützung des Bund

10.07.2020 | Jochen Schneider

Der Bund unterstützt das «Projekt zur mitteltiefen Prospektion» der Services Industriels de Genève (SIG) mit einem Prospektionsbeitrag von 27,5 Millionen Franken für die direkte Nutzung der Erdwärme zur Wärmeerzeugung.

Im Rahmen dieses Prospektionsprojektes der SIG werden bis 2023 geophysikalische Messungen und Testbohrungen bis in mittlerer Tiefe durchgeführt. Damit sollen die Kenntnisse über den Genfer Untergrund verbessert und so Standorte in der Region lokalisiert werden, die sich für die Nutzung der geothermischen Energie eignen.

Das Prospektionsprojekt ist Teil des seit 2014 laufenden Programms GEothermie 2020 des Kantons Genf, das von den SIG umgesetzt wird. Mit dem Programm, das vor kurzem in GEothermies umbenannt wurde, soll die Nutzung der einheimischen und sauberen Ressource Geothermie vorangetrieben und gleichzeitig die Umwelt geschützt werden. Bis 2035 will der Kanton Genf 20 Prozent seiner Heizenergie durch Geothermie vor Ort erzeugen.

Geeignete Standorte identifizieren

In der Prospektionsphase sammeln die SIG zahlreiche Daten, mit denen die Kenntnisse über den Genfer Untergrund verbessert und eine detaillierte Kartographie erstellt werden kann. So können flächendeckend die für die Nutzung der Geothermie geeigneten Standorte identifiziert werden. Sind die Resultate positiv, soll dann das geothermisch produzierte Warmwasser zur Versorgung bestehender und neuer Fernwärmenetze verwendet werden.

Die geothermische Energie wird fossile Brennstoffe als Wärmequelle ersetzen und so wesentlich - jährlich mindestens 55.000 Tonnen CO2 - zur Reduktion der CO2-Emmissionen im Kanton in Genf beitragen. Das Programm GEothermie 2020 bildet den Rahmen für diese Prospektionskampagne.

Förderung im Rahmen des Schweizer CO2-Gesetzes

Seit 2018 enthält das Schweizer CO2-Gesetz die Grundlage für die Förderung der direkten Nutzung der Geothermie für die Wärmebereitstellung, die zur Verminderung der CO2-Emissionen von Gebäuden beitragen soll. Das Gesuch für einen Prospektionsbeitrag wurde durch eine vom Bundesamt für Energie (BFE) mandatierte Expertengruppe detailliert geprüft.

Gestützt auf die Expertenmeinung und die Bedeutung der direkten Nutzung der Geothermie für die Wärmeversorgung und der Senkung der CO2-Emissionen, hat das BFE den SIG nun einen Geothermie-Prospektionsbeitrag in Höhe von 27,5 Millionen Franken zugesprochen. Die Auszahlung erfolgt schrittweise in Abhängigkeit des Projektfortschritts.

Quelle:

Services Industriels de Genève (SIG)

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