Geothermieprojekt in St. Gallen sucht Vibrationsspezialisten

21.07.2009 | Internationale Projekte, Finanzierung | Enerchange

Die Arbeiten für die seismischen Untersuchung des Untergrundes von St. Gallen sind ausgeschrieben. Die Durchführung einer 3D-Seismik-Messkampagne im Großraum St. Gallen wäre nach München erst die zweite europäische Stadt, die dies realisiert.
Die Messungen sollen genaue Aufschlüsse über die Beschaffenheit der Erde unter St. Gallen liefern.

Der Stadtrat möchte sich vor dem Volksentscheid im nächsten Jahr datentechnisch absichern. 2010 soll über ein Finanzvolumen von 150 Mio. Schweizer Franken entschieden werden, welches für das Großprojekt Erdwärmekraftwerk und Ausbau des Fernwärmenetz eingeplant wird.
Bei den 3D-Seismik-Messungen werden mit Spezialfahrzeugen Druckwellen in die Erde gesendet und ausgewertet , um so das Risiko, kein warmes Wasser zu finden, zu minimieren. Eine Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass unter St. Gallen mit großer Wahrscheinlichkeit in über 4.000m Tiefe mit warmem Wasser gerechnet werden kann. Die Daten beruhen jedoch auf Untersuchungen, die 30-40 Jahre zurückliegen.
Damit die seismischen Untersuchungen durchgeführt werden können, muss die Stadt rund 10 Mio. Schweizer Franken aufbringen, worüber das Stadtparlament im September entscheiden soll.

Die Messungen werden von Spezialfirmen gemacht, die oft auf Monate hinaus ausgebucht sind. Damit es keine unnötigen Verzögerungen gebe, habe man den Auftrag bereits jetzt ausgeschrieben, sagt Marco Huwiler, Erdwärme-Projektleiter bei den St. Galler Stadtwerken. Angebote werden bis zum 31. August erwartet, die Arbeiten sollen zwischen 2. November 2009 und 31. März 2010 durchgeführt werden.