Geothermische Forschungsbohrung in Erfurt

06.04.2011 | Forschung

Ein Forschungsprojekt der Universität Jena plant eine 1700 Meter Bohrung bei Erfurt.

Bei dem Forschungsprojekt INFLUINS der Universität Jena soll der Untergrund des Thüringer Beckens mit einer 1.700 Meter tiefen Bohrung bei Erfurt erkundet werden. Hierbei untersuchen 50 Wissenschaftler die Bewegung von Flüssigkeiten und Gasen im Untergrund. Hierfür stehen zwei Millionen Euro zur Verfügung.

Die Forschungsbohrung ist für Ende 2011 geplant. Die Bohrlokalisation wird derart gewählt, das die vollständige Sedimentfolge des Thüringer Beckens bis zur Basis des Zechsteins erschlossen wird. Bei zusätzlichen Projektmittel könnte bis in das Grundgebirge gebohrt werden, um Informationen über den Gesteinsaufbau und dessen Eigenschaften und deren hydraulischen und geothermischen Verhältnisse zu gewinnen.  

Zur wirtschaftlichen Nutzung der Geothermie bei Erfurt wäre eine Bohrung von 2.500 bis 5.000 Meter Tiefe in das granitische Grundgebirge notwendig. Unterhalb von 5.000 Meter erwartet man Temperaturen von etwas 200 Grad Celsius, die für die Stromproduktion wirtschaftlich genutzt werden können. Aufgrund des vorrausichtlichen Fehlens heißen Wassers im granitischen Grundgebirge wäre der Untergrund durch ein petrothermales System nach dem Prinzip eines Durchlauferhitzers zu erschließen.

Die geplante Forschungsbohrung INFLUINS könnte nach Abschluss der wissenschaftlichen Nutzung je nach Möglichkeiten für Thermalwasser, tiefe Geothermie oder Wärmespeicherung genutzt werden. (va)

Quelle: www.thueringer-allgemeine.de, www.influins.uni-jena.de

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