Grünes Licht für Poing bei München: Das Fernwärmenetz soll weiter ausgebaut werden

13.12.2024 | Projekte | Enerchange

Die Bayernwerk Natur GmbH erweitert das Fernwärmenetz der örtlichen Geothermie-Anlage in der bayerischen Gemeinde Poing, um die Nutzung fossiler Brennstoffe weiter zu reduzieren.

Laut dem Münchener Merkur gibt es gute Nachrichten für die Fernwärme: In Poing soll das Netz weiter ausgebaut werden, um mehr Haushalte mit umweltfreundlicher Energie zu versorgen. Bereits jetzt wird ein großer Teil der Gemeinde durch die Geothermie-Anlage der Bayernwerk Natur GmbH beliefert. Rund 4.000 Endkund:innen profitieren von der Versorgung. Das bestehende Netz umfasst 1.075 Übergabestationen und ein Leitungsnetz von 34 Kilometern. Bisher hat Bayernwerk etwa 58 Millionen Euro in das Projekt und die grüne Energieversorgung von Poing investiert, so der Merkur.

In der letzten Bau- und Umweltausschuss-Sitzung informierte der Bayernwerk Vertriebsleiter Robert Budde die Gemeinderäte über den aktuellen Stand der Ausbaupläne. Dabei stellte er auch eine neue Hochtemperatur-Wärmepumpe vor, welche eine Leistung von bis zu 2,7 Megawatt erzeugen kann. Diese geht einher mit einem Wärmespeicher, der über ein Fassungsvermögen von bis zu 100 Kubikmetern. Budde erklärte, dass eine weitere Reduzierung des Einsatzes fossiler Brennstoffe das Ziel sei. Der Anteil fossiler Brennstoffe soll insgesamt „auf fünf Prozent“ gesenkt werden, womit auch die CO₂-Emissionen erheblich reduziert würden.

Geothermie-Anlage übertrifft gesetzte Ziele:

„Insgesamt beträgt unser Wärmeabsatz 55 Millionen Kilowattstunden bei einer Vertrags-Wärmeleistung von 42.900 Kilowatt“, wird Budde im Merkur zitiert. „Mit diesen erfreulichen Zahlen sind wir mehr als zufrieden.“

Allerdings schreitet die Zahl der Neuanschlüsse nur langsam voran. Budde führt dies auf die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem neuen Heizungsgesetz zurück. Dennoch sei die Versorgung im Gemeindegebiet insgesamt sehr gut. Ein Großteil der Wohngebiete seien bereits an das Fernwärmenetz angeschlossen.

Allerdings musste das ursprüngliche Ziel, allen Bürger:innen in Poing die Möglichkeit eines Fernwärmeanschlusses zu bieten, verworfen werden. Laut Robert Budde wurde das Ziel auf 64 Prozent der Haushalte korrigiert. Für eine höhere Abdeckung wäre eine zweite Bohrung erforderlich – ein Vorhaben, das mit enormen Investitionen verbunden ist. Die gestiegenen Kosten stellen eine weitere Herausforderung dar: Materialpreise, insbesondere für Rohre, sind um bis zu 50 Prozent gestiegen, erklärt Budde. Aktuell belaufen sich die Kosten für einen Hausanschluss auf mindestens 16.000 Euro.

Poings Bürgermeister Thomas Stark betont, dass die Gemeinde lediglich die Rahmenbedingungen schaffen könne – die Entscheidung für einen Anschluss müsse jede:r Bürger:in individuell treffen. Stark hat jedoch eine Vorabzusage für den Gestaltungsvertrag erteilt, der eine Verlängerung der Kooperation mit Bayernwerk für weitere 20 Jahre vorsieht.

Quelle:

Merkur

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