GtV-BV: Gesetzentwurf zu Carbon Capture & Sequestration behindert Entwicklung der Geothermie

20.03.2009 | Politik, Marktentwicklung | Enerchange

Der GtV-Bundesverband Geothermie fordert entscheidende Nachbesserungen an dem vom BMWi und BMU Ende Februar vorgelegten Gesetzentwurf zur Regelung von Abscheidung, Transport und dauerhafter Speicherung von Kohlendioxid (CCS-Gesetz). Mit dem Gesetz droht der geplante Ausbau der Geothermie zu Gunsten der Kohlendioxidablagerung behindert zu werden.

Der Präsident des GtV-BV, Hartmut Gaßner, erklärt dazu: „Der Entwurf ist eine inakzeptable Privilegierung der Kohlendioxidablagerungen gegenüber der Entwicklung der Tiefengeothermie. Der Vorrang der Erneuerbaren Energien darf nicht zu Gunsten der Absicherung der Kohleverstromung zurückgestellt werden!“. Nach der Leitstudie 2008 des BMU soll die Geothermie in den nächsten Jahren stark ausgebaut werden und 2020 5% und 2050 16% des Gesamtenergiebedarfs abdecken. Dies soll zunächst auf Basis von hydrothermalen Anlagen und später mittels petrothermaler Anlagen erreicht werden.

Das CCS-Gesetz sieht allerdings vor, dass der Kohlendioxidablagerung bereits im Untersuchungsstadium umfangreiche Privilegien gegenüber der Geothermie und anderen Nutzern eingeräumt werden. So sollen Anträge auf Geothermiefelder zu Gunsten der Untersuchung zur Kohlendioxidablagerung zurückgestellt werden. Während in Geothermiefeldern die Untersuchung zur Kohlendioxidablagerung möglich bleibt, wird eine geothermische Nutzung in Untersuchungsfeldern zur Kohlendioxidablagerung untersagt.
Das bedeutet, dass auf für die Kohlendioxidablagerung reservierten Gebieten die geothermische Nutzung über Jahre oder Jahrzehnte ausgeschlossen wird. Dabei ist noch nicht einmal nachgewiesen, ob eine Kohlendioxidablagerung jemals wirtschaftlich durchgeführt werden kann.

Der GtV-BV fordert die Untersuchungen zur Kohlendioxidablagerung auf wenige Demonstrationsfelder zu beschränken und ein klares Bekenntnis zum Vorrang der erneuerbaren Energien. Damit wird die Entstehung von Kohlendioxid von vornherein vermieden und es muss nicht -wie bei CCS- energieaufwändig abgeschieden, transportiert und verpresst werden.

Schlagworte