Gute Aussichten für Geothermie in Wilhelmsburg

19.11.2010 | Projekte

In Hamburg-Wilhelmsburg ergaben seismische Untersuchungen ein gutes geothermisches Potential. Nun geht es an die Bohrung.

Die vor gut einem halben Jahr durchgeführten geothermischen Untersuchungen in Wilhelmsburg ergaben 130 Grad Celsius heißes Wasser in einer Tiefe von ca. 3.500 Meter. "Die Ergebnisse der seismischen Untersuchung sind erfreulich: Die wasserführende Formation ist groß genug, dass sie in 3.500 Meter Tiefe ausreichend förderfähiges Thermalwasser birgt", sagt Uli Hellweg, Geschäftsführer der IBA.

Die IBA  - Gesellschaft der Internationalen Bauausstellung, die von 2007 bis 2013 in Hamburg stattfindet - hat sich mit der Firma Mankiewicz aus Wilhelmsburg und den Stadtwerken Flensburg zusammengeschlossen, um das Thermalwasser in dem Sedimentgestein zu erschließen.

Die Bohrkosten werden auf sechs bis acht Millionen Euro geschätzt pro Bohrung. Bei planmäßigen Verlauf soll nächstes oder übernächstes Jahr bereits die Erdwärme genutzt werden.   

Initiator des Projektes ist Michael Grau, der für sein Unternehmen Mankiewicz eine neue Energieversorgung suchte. Bereits in den 1990er Jahren bohrte sein Berater Wilhelm von Braunmühl mit den Hamburger Elektrizitätswerken (HEW), die mittlerweile von Vattenfall übernommen wurden, schon einmal nach Erdwärme. Bei der Bohrung in Allermöhe war aber nicht fündig, da die fast ringförmig im Hamburger Untergrund liegenden Salzstöcke zu dicht gewesen sein sollen. In Wilhelmsburg sind die Salzstöcke weiter entfernt und die Geologie ist unter der Elbinsel vielversprechender. So vielversprechend, das von Braunmühl von einer zweiten heißen Quelle unter Wilhelmsburg ausgeht.  
 
Auf die Frage, warum nicht Vattenfall als Partner angesprochen wurde, erklärte Grau: "Wir wollen mit Partnern zusammenarbeiten, die das Ziel im Auge haben und nicht die Politik." Für die IBA könnte sich die Tiefengeothermie zu einem wichtigen Referenzprojekt der Bauausstellung entwickeln, die das Potential liefert, theoretisch 3.000 Wohnungen zu beheizen. (va) Quelle: www.welt.de, www.abendblatt.de

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