„Es ist die erste Anlage dieser Art in einer Großstadt. Damit wollen wird die ländlich geprägte, klimafreundliche Geothermie stadttauglich machen und auch eine Blaupause für andere Städte bieten“, sagt Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay. „Dieses Projekt ist ein entscheidender Schritt, um die Fernwärmeversorgung der Landeshauptstadt Hannover auf erneuerbare und unabhängige Energie umzustellen.“ Hannover stellt dafür die Fläche an der Kirchhorster Straße/Ecke Alte Peiner Heerstraße im Rahmen eines langfristigen Erbbaurechtsvertrages zur Verfügung.
Grüne Wärme für 20.000 Haushalte
Zum Einsatz kommen soll der sogenannte „Eavor-Loop“. Er funktioniert wie ein großer unterirdischer Wärmetauscher. Zwei dieser Systeme mit je 15 MW Leistung sind am Standort Hannover-Lahe geplant. Sie sollen künftig etwa 250 Millionen Kilowattstunden pro Jahr liefern – ausreichend für die Wärmeversorgung von bis zu 20.000 Haushalten.
Das Eavor-System funktioniert ohne den Zugriff auf natürliche Heißwasserreservoirs. Stattdessen zirkuliert ein wasserbasiertes Medium durch kilometerlange, tiefe Bohrungen – angetrieben allein durch den sogenannten Thermosiphon-Effekt. Die Wärme wird durch eine Wärmeleitung aus dem umgebenden Gestein aufgenommen und an die Oberfläche transportiert.
Vorstellung beim Tag der Geothermie am 12./13. September
„Unser Ziel ist es, mit skalierbarer Tiefengeothermie ganze Städte mit erneuerbarer und verlässlicher Energie zu versorgen – ganz ohne Emissionen, Fracking oder thermische Quellen. Hannover ist die erste Großstadt in Deutschland, in der wir diese Technologie umsetzen dürfen“, sagt Marco Becker, Geschäftsführer der Eavor GmbH. „Nach unserem ersten Projekt in Geretsried ist dies ein Meilenstein für unser Unternehmen und ein klares Zeichen für den Wandel der Wärmeversorgung.“
Die Geothermieanlage soll rund 15 bis 20 Prozent des hannoverschen Fernwärmebedarfs abdecken. Damit leistet sie einen wesentlichen Beitrag zur geplanten Klimaneutralität der Stadt bis 2035 und zum Ausstieg aus der Kohle. Am Mittwoch, 3. September 2025, wird das Projekt im Stadtbezirksrat Bothfeld-Vahrenheide im öffentlichen Teil auf der Tagesordnung stehen. Auch beim Tag der Geothermie am 12./13. September 2025 beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Hannover wird das Projekt präsentiert.
Landeshauptstadt Hannover