Hohe Fündigkeit in niederländischem Geothermieprojekt

27.10.2016 | Hydrogeothermie | Jochen Schneider

Im niederländischen Bohrprojekt Nature's Heat für die Versorgung von Gewächshäusern wurde die 1. Bohrung erfolgreich abgeteuft und getestet. Die Fündigkeit liegt bei mindestens 110 L/s einer Thermalwassertemperatur von circa 86 Grad Celsius. Erstmals kam das neu entwickelte Alternative Risk Transfer-Konzept zum Ensatz.

Die Nature’s Heat B.V. aus dem niederländischen Kwintsheul hatte den Bohrtechnik- und Geothermiespezialist Daldrup & Söhne AG mit den Bohrungen für die Dublette mit rund 3.000 m Bohrlänge beauftragt und auch die Heizzentrale sowie das Nahwärme-Verteilnetz zu errichten. Nature‘s Heat ist ein Zusammenschluss von zehn Gewächshausbetreibern in der Region Südholland. Die Gewächshausbetreiber sind gleichzeitig Abnehmer der Wärme.

Mit der Förderrate von 110 L/s liegt das Projekt weit über dem prognostizierten Durchschnittswert von 60 L/s. Damit steigt auch die nutzbare Wärmemenge von 12 auf 20 MW. Darüber hinaus wird auch noch das 1,2-fache an Erdgas gefördert. Dieses Gas wird separiert und von dritter Seite zur Stromerzeugung genutzt werden, wie die Daldrup & Söhne AG in einer Pressemeldung mitteilt.

In diesem Projekt hat die Daldrup & Söhne AG erstmals erfolgreich das von ihr entwickelte Alternative Risk Transfer (ART)-Konzept umgesetzt. Nach Angaben der Firma stellt es ein neues integriertes Versicherungsmodell dar, dass im Rahmen einer Rückversicherungsstruktur auch eine Fündigkeitsabsicherung beinhaltet. So gelingt es, derartige geothermische Bohr- und Energieprojekte bereits in einer frühen Projektphase durch Fremdkapital finanzierbar zu machen und den Eigenkapitalbedarf der Auftraggeber bereits in der Aufsuchungsphase signifikant zu senken. Nature’s Heat finanziert das schlüsselfertige geothermische Energieprojekt zu großen Teilen durch eine internationale, niederländische Bank.

Quelle:

Pressemitteilung Daldrup & Söhne AG