Holzkirchen bangt um sein Geothermieprojekt

28.03.2013 | Projekte | Sabine Volland

Durch die von der Bundesregierung geplanten Strompreisbremse könnte das Geothermieprojekt der oberbayrischen Gemeinde südlich von München vor dem Aus stehen. Bisher wurden über zwei Millionen Euro investiert, die Gemeinde hofft jetzt auf Bestandsschutz.

Seit sechs Jahren plant die Gemeinde Holzkirchen ihr Geothermieprojekt. Mehr als zwei Millionen Euro hat sie bereits in die vorbereitenden Arbeiten investiert. Nun droht dem Projekt das jähe Ende. Würde die von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Peter Rössler (FDP) vorgeschlagene reduzierte Einspeisevergütung im EEG zur Kappung des Strompreisanstiegs verabschiedet, wäre das Projekt nicht mehr haltbar. Die 70 Millionen EUR Investitionskosten wären nur bei der jetzigen Einspeisevergütung von 25 Cent pro Kilowattstunde wirtschaftlich, eröffnete der Bürgermeister Josef Höß (CSU) seiner Gemeinde auf einer Bürgerversammlung. Auf diese EEG-Vergütung ist das Projekt dringend angewiesen. Von der Bundesregierung wurde zwar Bestandsschutz für bereits laufende Anlagen beschlossen. Ob sich dies auch auf die bereits in der Entwicklung befindlichen Projekte übertragen lässt, ist momentan noch nicht sicher. Diese jüngste energiepolitische Entwicklung entzieht den finanzierenden Banken die Grundlage für Kreditzusagen, was auch die positive Entscheidung des Gemeinderats für die Geothermie gegenstandslos werden ließe, so Höß. Eine Entwicklung, die nicht nur für Holzkirchen gilt, sondern sich auch auf andere oberbayerischen Gemeinden ausdehnen lässt.

Im Fall des Bestandsschutzes wird die Gemeinde versuchen, die Projektumsetzung so weit wie möglich zu beschleunigen, da die Ausschreibungsverfahren abgelaufen und der Zuschlag an die entsprechenden Firmen bereits erteilt wurde. Bürgermeister Höß erklärte jedoch, dass das Projekt nur dann umgesetzt wird, wenn die bestehende Einspeisevergütung stabil bleibt und von der Bundesregierung garantiert wird. Erst dann wird die Gemeinde ihre Entscheidung zur Zukunft des Projekts den Bürgern in einer öffentlichen Informationsveranstaltung bekannt geben. Bis dahin wird das Projekt auf Eis gelegt sein.