IEP, EWG und die SWM erkunden gemeinsam im Süden von München

20.09.2017 | Erkundung & Analyse | Jochen Schneider

Die Pullacher Geothermiegesellschaft IEP hat heute in einer Pressemeldung mitgeteilt, in einem rund 80 Quadratkilometer großen Gebiet südlich von Pullach nach Erdwärme zu suchen. Zusammen mit der Erdwärme Grünwald und den Stadtwerken München will man im Winter mit 3D-seismischen Messungen den tiefen Untergrund erkunden.

Im Fokus steht das Gebiet südlich von Grünwald und Pullach bis nach Schäftlarn und Straßlach-Dingharting. Dafür hat die IEP vor kurzem die Aufsuchungserlaubnis erhalten. Mit 3D-seismischen Messungen soll der Untergrund im Westen bis zur Garmischer Autobahn und im Osten bis nach Oberhaching erkundet werden. Die europaweite Ausschreibung für die Messkampagne wurde bereits im Sommer gestartet, im Oktober soll der Auftrag vergeben werden. Eine Gebietsüberschneidung mit einer vorangegangenen seismischen Untersuchung von Erdwärme Bayern, die südlich davon ausgeführt wurde, gibt es nach Angaben von Helmut Mangold, Geschäftsführer der IEP, nicht.

An der Messkampagne beteiligen sich auch die Erdwärme Grünwald GmbH der Gemeinde Grünwald und die SWM Services GmbH, eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke München finanziell. "Die Gemeinde Pullach wie auch die beteiligten Partner verfolgen schon seit längerem den Weg eines möglichst weitgehenden Umstiegs auf Erneuerbare Energien", verdeutlicht Helmut Mangold die Bedeutung des Projektes. "Um diese Richtung erfolgreich weitergehen zu können und auch wirtschaftlich einen großen Schritt nach vorne zu machen, ist es für Pullach perfekt, dass mit dieser Aufsuchung die Bergrechte für Geothermie erweitert werden können."

Die Pressemitteilung der IEP zitiert auch Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl zu dem Vorhaben: „Sowohl Pullach als auch Grünwald sind seit Jahren erfolgreich beim Umstieg auf regenerative Energien und in der Entwicklung ihrer Geothermieprojekte. Da liegt es nahe, dass man Messungen, die ohnehin gemeindeübergreifend stattfinden müssen, auch gemeinsam durchführt.“

Auch der technische Geschäftsführer der SWM, Helge-Uve Braun unterstreicht die Vorteile der Kooperation: „Bis 2040 soll München die erste deutsche Großstadt werden, in der Fernwärme zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Um dieses große Ziel zu erreichen, freuen wir uns natürlich über Partner aus der Region, die unsere Vision teilen und auch selbst sehr gute Erfolge vorzuweisen haben.“

Pullachs Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund hebt vor allem die ökologischen Aspekte der Geothermie hervor: „In Südbayern sind wir in der glücklichen Lage, mit der Geothermie einen riesigen Bodenschatz unter unseren Füßen zu haben. Diese natürliche Ressource zu nutzen ist ein wesentlicher Beitrag zum Ausstieg aus den fossilen Energieträgern und damit zum Klimaschutz. Es lag deshalb nahe, dass die Gemeinde Pullach dieses Geschenk von Mutter Natur direkt vor ihrer Haustüre weiter erforscht.“

Quelle:

IEP Pullach

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