Investitionsprogramm für die Entwicklung der Geothermie in der Türkei

13.02.2015 | Marktentwicklung | Jochen Schneider

Die European Reconstruction and Development Bank (EBRD) hat zwei Investment Fonds für 2015 für die Türkei aufgelegt. Damit soll der Ausbau der Geothermie unterstützt werden. Der eine Fonds wird eines der weltweit größten Projekte finanzieren, der andere die Exploration von Geothermieprojekten unterstützen. Adonai Herrera-Martínez von der EBRD stellt dies in einem Vortrag auf der IGC 2015 dar.

Die Provinz Aydin ist eine der Geothermie-reichsten Provinzen in der Türkei. Hier gibt es schon eine große Anzahl von Energieunternehmen die Kraftwerke betreiben. Die EBRD plant die Entwicklung eines 123 MW Geothermiekraftwerkes zu finanzieren, das von der Gurmat Electricity Generation Cooperation in Germencik gebaut wird. Die Anlage liegt im Westen der Provinz Aydin, und das Kraftwerk wird das zweitgrößte weltweit sein, wenn es fertiggestellt ist, verdeutlichete die Direktorin für Energie der EBRD Nandita Parshad gegenüber der Anadolu Agency. Die Anlage mit einem Investitionsvolumen von 970 Millionen Dollar ist im Bau und soll bis Mitte des Jahres  fertiggestellt sein. Die EBRD wird die Anlage mit 150 Millionen Dollar mitfinanzieren.

Parshad kündigte darüber hinaus an, dass die EBRD die Frühphase der geothermischen Projektentwicklung in der Türkei mit einem 125 Millionen Dollar Programm unterstützen will. Gegenüber der Anadolou Agency erklärt sie, wenn dies vom Board of Directors bestätigt wird, sollen100 Millionen Dollar aus einem EBRD Fonds und 25 Millionen Dollar vom Clean Technology Fund der Weltbank zusammengeführt werden. „In diesem Rahmenprogramm  werden Kredite für die Privatwirtschaft bereit gestellt um weitere geothermische Kraftwerke in der Türkei zu entwickeln” führt Parshad weiter aus.

Parshad verdeutlicht dass „hohe spezifische Investmentkosten und hohe Projektentwicklungsrisiken sind vor allem in der Anfangsphase von Geothermieprojekten zwei signifikante Hindernisse in der Entwicklung von geothermischer Kapazität“. Weiter sagt sie, dass die Explorations- und Bohrkosten in der Frühphase für mehr als 40 Prozent der Gesamtprojektkosten verantwortlich sind.

Im Rahmen der Unterstützung wird auch technische Hilfestellung angeboten, um optimale Vorgehensweise  in der Entwicklung von geothermischen Resourcen für die Strom- und Wärmeproduktion, vor allem in der frühen Phase zu fördern.

Das geothermische Potenzial der Türkei ist liegt um die vier Gigawatt. Jedoch sind bisher erst 350 Megawatt installiert.

Neben dem Vortrag der EBRD wird im Rahmen der IGC 2015 das Potenzial der Türkei in einem eigenen Forum dargestellt. Neben einem Vortrag von Prof. Dr. Tüysuz, der die strukturgeologische Situation, die zu dem hohen Potenzial führt, darstellt werden in verschiedenen anderen Vorträgen, Explorationsstrategien und Erfahrungen in der Projektentwicklung diskutiert. Die IGC 2015 wird von der EnBW und der türkisch-niederländischen Projektentwicklungsgesellschaft Transmark Services als Gold Sponsoren unterstützt.