Wie die Online-Ausgabe der Thurgauer Zeitung berichtet, soll die Geothermie auf allen Ebenen gefördert werden. Vision ist, dass im Thurgau bis zum Jahr 2022 mindestens ein Geothermie-Kraftwerk Strom produziert. Der Kanton selbst will keine Anlagen bauen, sondern setzt auf Investoren. "Wir wollen für Investoren optimale Bedingungen schaffen" so der Leiter der kantonalen Abteilung Energie, Andrea Paoli. Hierfür wurde ein Katalog mit 16 Maßnahmen für die tiefe und untiefe Geothermie im Nutzungskonzept entwickelt.
Der Maßnahmen-Katalog bezieht sich in zehn Punkten auf die tiefe Geothermie:
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Maßnahme Nr. 1: Gesetz zur Nutzung des tiefen Untergrundes
Gesetzliche Rahmenbedingungen zu Erkundung, Erschliessung und Nutzung des tiefen Untergrunds soll Rechtssicherheit für alle Beteiligten schaffen. -
Maßnahme Nr. 2: Raumplanung / Nutzungskonflikte
In der Raumplanung und dem kantonalen Richtplan soll die Geothermie stärker als bisher berücksichtigt werden. -
Maßnahme Nr. 7: Vorhandene Untergrunddaten
Verbesserte Untergrundkenntnisse sollen zu einer höheren Prognosegenauigkeit bei petrothermalen Projekten führen. -
Maßnahme Nr. 8: Erkundung
Die Erkundung des Untergrunds soll zukünftig durch Seismikkampagnen durch Dritte gefördert werden. -
Maßnahme Nr. 9: Risikoabdeckung
Gewährung von Risikodeckung für geeignete und aussichtreiche Wärmeprojekte. -
Maßnahme Nr. 10: Angewandte Forschung
Bereitstellung von Mitteln für Zusatzuntersuchungen bei Bohrungen sowie Förderung von Forschungsarbeiten zur Verbesserung der Reservoirerschliessung und Stimulation. -
Maßnahme Nr. 11: Abnehmerpotenziale
Analyse des Wärmepotenzials in dicht besiedelten Gebieten sowie Erfassung von möglichen industriellen und gewerblichen Grossabnehmern. -
Maßnahme Nr. 12: Geodatenbank
Aufbau eines öffentlichen Datenbewirtschaftungssystems und Rückerfassung bestehender Daten. -
Maßnahme Nr. 15: Information / Schulung
Schulung von Entscheidungsträgern und Planern. -
Maßnahme Nr. 16: Öffentlichkeitsarbeit
Erarbeiten eines umfassenden Informations- und Kommunikationskonzepts. Städte, Gemeinden, Politik, Umweltverbände, Organisationen sowie die Thurgauer Bevölkerung soll mit einbezogen werden.
Werden alle Maßnahmen umgesetzt, entstehen laut Thurgauer Zeitung einmalig 3,4 Mio. Franken Kosten. Da die Energiewirtschaft ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist, erwartet der Regierungsrat eine weitere Stärkung der lokalen Wirtschaft und viele neue Arbeitsplätze.