Kostenbegrenzungsvorschläge der Bundesregierung gefährden Geothermie

15.02.2013 | Marktentwicklung, Politik | Jochen Schneider

Das Wirtschaftsforum Geothermie (WFG) lehnt die Vorschläge des Positionspapiers „Energiewende sichern – Kosten begrenzen“ des Bundesumweltministeriums und des Bundeswirtschaftsministeriums ab. Die Vorschläge gefährden nach Ansicht des WFG die Erschließung der Potenziale der Tiefengeothermie im Bereich der Stromerzeugung und damit einhergehend auch im Bereich der CO2-freien Wärmeversorgung.

In einer heute veröffentlichten Pressemitteilung führt das Wirtschaftsforum Geothermie aus, dass eine Umsetzung des Vorschlages der beiden Ministerien zum 01. August 2013 einen Stopp der Tiefengeothermie-Nutzung zur Folge hätte. WFG-Vorstandsvorsitzender Dr. Erwin Knapek erklärt hierzu: „Wenn alles so durchgesetzt wird, ist die Geothermie in Deutschland tot und an petrothermale Geothermie ist gar nicht zu denken, da sich keine Bank mehr bereit erklärt, Kredite an die Tiefengeothermie zu vergeben“. Eine Reduzierung der Vergütung um 4 Prozent, wie in dem Positionspapier vorgeschlagen, würde bei Tiefengeothermie-Projekten 1 Cent pro Kilowattstunde ausmachen - bei den sowieso sehr knapp kalkulierten Geothermieprojekten stünde damit die Wirtschaftlichkeit auf dem Spiel. Kostensenkungspotenziale gibt es nach Einschätzung des WFG erst ab einer installierten Gesamtleistung von mindestens 100 MW. Erst dann sei eine Reduzierung der Einspeisevergütung denkbar.

Auch eine anfängliche Reduzierung der Einspeisevergütung lehnt das WFG ab. Geothermieprojekte hätten ohnehin eine sehr lange Planungs-, Bohr-, Bau- und Umsetzungsphase - auch auf Grund der zahlreichen notwendigen Genehmigungen - in der über Jahre hinweg Geld investiert wird und keinerlei Geldrückfluss stattfindet. Es sei deshalb sehr wichtig, dass direkt mit Inbetriebnahme des Kraftwerkes auch eine vollständige Auszahlung der Vergütung erfolgt.