Im Rahmen der Klima- und Energieinitiative „29++“ arbeiten der Landkreis München und seine 29 Städte und Gemeinden seit 2016 gemeinsam daran, die jährlichen Pro-Kopf-Emissionen zu senken, um spätestens bis 2045 Treibhausgasneutralität zu erreichen. Zur Kontrolle veröffentlicht der Landkreis alle zwei Jahre einen Treibhausgasbericht, der aktuelle Daten zum Energieverbrauch in den Städten und Gemeinden liefert. Der neue Treibhausgasbericht mit den Zahlen für das Jahr 2022 ist jetzt verfügbar.
Erneuerbarer Anteil hat sich seit 2010 verdoppelt
Seit dem Jahr 2010 hat sich der erneuerbare Anteil an der verbrauchten Wärmeenergie im Landkreis München mehr als verdoppelt. Aus den Zahlen für das Jahr 2022 geht hervor, dass die Erneuerbaren Energien inzwischen 26 Prozent des gesamten Heizbedarfs abdecken – im Landkreisdurchschnitt, wohlgemerkt. Diejenigen Städte und Gemeinden, deren Fernwärmenetze vor allem aus einer Geothermie-Anlage gespeist werden, weisen noch weitaus höhere erneuerbare Anteile auf.
Vier Gemeinden beim erneuerbaren Anteil bereits über 50 Prozent
Den aktuellen Spitzenwert erreicht die Gemeinde Sauerlach. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am gesamten Wärmeverbrauch liegt hier bei 56,0 Prozent. Aber auch in Unterföhring (54,7), Unterhaching (51,7) und Neubiberg (50,2) liegt der EE-Anteil bereits über der 50-Prozent-Marke. Diesen vier Vorreitern stehen im Landkreis München aber noch zehn Kommunen gegenüber, in denen der EE-Anteil am gesamten Wärmeverbrauch noch unter 20 Prozent liegt.
Weitreichendes Fernwärmenetz als wichtige Voraussetzung
Als eine wichtige Voraussetzung, um für einen hohen EE-Anteil beim Wärmeverbrauch sorgen zu können, gilt ein möglichst weit verzweigtes Fernwärmenetz. Der Treibhausgasbericht des Landkreises München zeigt deshalb auch, in welchem Umfang der Heizwärmeverbrauch in den einzelnen Städten und Gemeinden bereits über Fernwärme abgedeckt wird. Über der 50-Prozent-Marke liegt hier nach den Zahlen für 2022 nur die Gemeinde Unterföhring, die mit 52,2 Prozent den höchsten Fernwärmeanteil im Landkreis aufweist, gefolgt von Unterhaching (48,4), Neubiberg (45,3) und Grünwald (36,7). Der Durchschnittswert im Landkreis München beim Fernwärmeanteil liegt derzeit erst bei 18,1 Prozent.
Unterföhring an der Spitze beim Fernwärmeanteil
Für den Spitzenwert beim Fernwärmeanteil sorgt in Unterföhring einerseits ein Fernwärmenetz, das aktuell schon eine Trassenlänge von knapp 50 Kilometern aufweist, andererseits eine sehr hohe Anschlussdichte. In manchen Straßen liegt die Anschlussquote sogar bei nahezu 100 Prozent, wie die Unterföhringer Erschließungs- und Betreibergesellschaft GEOVOL in einer Pressemitteilung zum Treibhausgasbericht des Landkreises München schreibt.
„Wir freuen uns, dass GEOVOL mit seiner geothermischen Wärme und seinem großen Leitungsnetz dazu beiträgt, dass die Klimabilanz Unterföhrings zu den besten im Landkreis zählt“, so GEOVOL-Geschäftsführer Peter Lohr. „Es zeigt sich einmal mehr, dass kein Weg an einem konsequenten Ausbau der Fernwärmenetze und der Nutzung erneuerbarer Wärmequellen vorbeiführt, wenn man die Wärmewende schaffen will.“
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