Liechtenstein plant Geothermie-Projekt

18.03.2011 | Erkundung & Analyse, Internationale Projekte

Ergebnisse der im vergangenen Jahr durchgeführten Messungen liegen vor.

Die Messergebnisse der letztjährigen  seismischen 2D-Untersuchen in Liechtenstein liegen vor. Anfang 2010 wurde der Untergrund von Liechtenstein fünf Tagen lang durch Vibrationsfahrzeuge untersucht. Es ergab sich, dass die auch andernorts genutzten Malmkalke zwischen Schellenberg und Schaan in rund 5.000 Metern liegen. Unter Schellenberg ist eine Anhäufung von Malmkalk-Schuppen zu erwarten.

"Die Untersuchungen in Liechtenstein gehen der Frage nach, ob sich bei uns im tiefen Untergrund ebenfalls heiße wasserführende Gesteinsschichten befinden, die in Zukunft für Wärme und Strom genutzt werden könnten," so Renate Müssner, zuständige Regierungsrätin.

Die Ressourcenanalyse bezüglich des geothermischen Potentials ergab, das mit circa 130 Grad Celsius heißem Wasser in den betreffenden Gesteinsschichten und Klüften zu rechnen ist. In einer mittleren Tiefe von 4.000 Metern wird eine Schüttungsrate von 40 Liter die Sekunde erwartet.

Als nächsten Schritt soll die Bevölkerung über die Ergebnisse informiert werden. Als möglicher Standort für ein mögliches Tiefengeothermie-Projekt wurde Schaan in die engere Auswahl genommen.

"Auf Basis der Erkenntnisse aus den Gesprächen mit den betroffenen Akteuren legt das zuständige Amt für Umweltschutz der Regierung anschliessend einen Bericht bezüglich des weiteren Vorgehens vor. Es ist geplant, diesen Bericht bis Ende 2011 fertigzustellen", so Müssner. (va)

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