Los Angeles will seine Stromversorgung zukünftig anteilig mit Geothermie decken

16.05.2013 | Internationale Projekte | Sabine Volland

Bereits dieses Jahr wird Los Angeles (USA) einen Teil seines Strombedarfs durch Tiefe Geothermie decken. Damit rückt die Stadt ihrem Ziel zur Null-Kohlestrom-Versorgung einen Schritt näher.

Der lokale Energieversorger Los Angeles Department of Water and Power (LADWP) will die Stromversorgung von Los Angeles vollständig von der Kohle als Hauptenergieträger lösen. Bis zum Jahr 2025 soll die Stadt ihren Strom zu 33 Prozent aus Erneuerbaren Energien und zu 47 Prozent aus Gaskraftwerken beziehen, erklärte Bürgermeister Antonio Villaraigosa auf Youtube.com. Ganz auf Kernkraft verzichten kann Los Angeles allerdings noch nicht. Jedoch soll der Anteil aus Nuklearer Energie auf unter 10 Prozent gedrosselt werden.

Einen wichtigen Anteil an der zukünftigen Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien schöpft Los Angeles aus der Tiefen Geothermie. In Mineral County wird derzeit das erste Geothermiekraftwerk fertiggestellt, das die Stadt mit einer Leistung von 16 Megawatt versorgen soll. Die Anlage „Wild Rose“ ist in der Lage, sehr kostengünstigen geothermischen Strom zu produzieren. Wie das Online-Magazin WiWo Green berichtet, wird der örtliche Energieversorger LADWP für eine Kilowattstunde geothermischen Stroms nur gerade einmal 7,5 Cent aufwenden müssen. Damit ist der Strom aus Tiefer Geothermie für Los Angeles nahezu so preiswert wie Kohlestrom und absolut konkurrenzfähig. Mit einer Vertragslaufzeit von 20 Jahren kann LADWP seinen Preis für Strom aus Tiefer Geothermie langfristig stabil halten. Die Stadt konsumiert jährlich ca. 20 Milliarden Kilowattstunden Strom, 50 Prozent davon produziert aus alten Kohlekraftwerken. Mit jährlichen 120 Millionen Kilowattstunden wird die Geothermieanlage „Wild Rose“ bislang nur einen geringen Beitrag von 0,6 Prozent Strom an Los Angeles liefern. Momentan wird es nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Aber für Los Angeles ist es der Beginn für die Umsetzung eines ehrgeizigen und vorzeigbaren Klimaschutzprogramms.

Quelle:

WiWo Green, Youtube

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