Mögliches zweites Forschungsprojekt in Gelting

20.12.2018 | EGS | Elke Zimmermann
Bautstellenschild Geretsried 2013

Die Enex Power Germany hat beim Bundeswirtschaftsministerium einen Förderantrag für ein weiteres Forschungsprojekt in Gelting, Geretsried gestellt.

Nach dem ersten Forschungsprojekt auf dem Hofgut Breitenbach in Gelting, Geretsried hat die Enex Power Germany einen weiteren Förderantrag beim Bundeswirtschaftsministerium für ein zweites Forschungsprojekt an dem Standort gestellt.

Das Geothermie-Projekt in Gelting hat in den letzten 10 Jahren mehrere Höhen und Tiefen durchlebt. 2013 schlug die erste Bohrung und 2017 der Sidetrack fehl, das erhoffte heiße Tiefengrundwasser, das als Wärmeträger erbohrt werden sollte, blieb aus. Dennoch hätte es nach Meinung des Enex Power Germany Geschäftsführers Dr. Robert Straubinger schlimmer kommen können.

Auswertung der bereits vorhandenen Daten

Die Technische Universität München (TUM) und das Leibnitz Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) sind nach wie vor mit der Auswertung der Daten aus dem Jahr 2017 beschäftigt. Die zweite Bohrung, die in unterirdische Kluftzonen abgelenkt ist, wurde von Beginn an von den Forschern wissenschaftlich begleitet. Die Untersuchung der zutage geförderten Gesteinsproben ergab: Das vorliegende Reservoir ist, im Gegensatz zu allen anderen Geothermiestandorten in Bayern die hydrothermal sind, petrothermal, d.h. das Gestein ist dicht, heiß und trocken.

In Gelting wurde 6.036 Meter tief gebohrt und eine Temperatur von 169 °C vorgefunden. Der, aufgrund der großen Tiefe, viel höhere Überlagerungsdruck hat die Poren zuwachsen lassen. Die benötigten Wegsamkeiten für den Grundwasserfluss sind damit versperrt, erklärt der Geschäftsführer Dr. Straubinger das dichte und trockene Gestein.

Enex Power Germany will neue Wege gehen

Enex Power Germany will trotz der Trockenheit des Reservoirs die Bohrung nicht aufgeben. Die im Tiefengestein gespeicherte Wärme soll genutzt werden, ähnlich wie im Elsaß in Soultz-sous-Fôret, wo Wasser unter hohem Druck in künstlich geschaffene Risse und Klüfte verpresst wird. Das Wasser wird durch das heiße Tiefengestein aufgeheizt und dann wieder an die Oberfläche befördert, wo ihm dann die Energie in Form von Wärme entzogen und zur Stromerzeugung genutzt wird. Es wäre das erste Mal bei dem ein solchen Verfahren Bayern durchgeführt wird.

Voraussetzung ist jedoch, dass der gestellte Förderantrag vom Ministerium bewilligt wird. „Wir hoffen, dass wir Mitte des kommenden Jahres einen positiven Bescheid bekommen“, wird Enex-Geschäftsführer Dr. Robert Straubinger auf worldnews.net zitiert.

Forschungsprojekt zu EGS in Mauerstetten aufgegeben

Ein Forschungsprojekt zu EGS war auch im nicht fündigen Projekt in Mauerstetten geplant und eine Förderung von Seiten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie genehmigt. Jedoch wurde von Seiten der Regierung von Oberbayern die Genehimigung zur Durchführung der Arbeiten nicht im geförderten Projektzeitraum erteilt, so dass das Forschungsprojekt nicht durchgeführt werden konnte.

Quelle:

The World News

 

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