Neues Verfahren zur Stromerzeugung im Test

15.07.2008 | Anlagentechnik, Forschung, Hydrogeothermie | Enerchange

Ein Forscherteam aus Graz sowie des Stromkonzerns EON Bayern möchten im österreichischen Simbach eine Versuchsanlage zur Niedertemperatur Stromerzeugung installieren. Die ORC-Anlage soll bereits im kommenden Frühjahr in Betrieb gehen.

Derzeit werden in Simbach 655 Abnehmer mit der geothermischen Wärme aus dem 80°C heißen Tiefenwasser versorgt. Doch ab dem nächsten Frühjahr soll in den Sommermonaten in einer Pilotanlage Strom erzeugt werden. Dabei soll eines von der italienischen Firma Turboden entwickeltes Verfahren zur Anwendung kommen. Auf fünf Jahre ist das Projekt derzeit angelegt, dann kann die Geothermie-Wärmegesellschaft Braunau-Simbach (GBS) entscheiden, ob sie die Anlage übernimmt oder ob diese demontiert wird.

Bis dahin entstehen der GBS keine Kosten. Insgesamt wird das Pilot-Projekt in Simbach rund 600.000 Euro kosten. Neben EU-Fördermitteln (rund 35.000 Euro) werden sich die restlichen Kosten E. ON Bayern, Turboden und Geoteam teilen. Vor Ort übernimmt E. ON die Standortvorbereitung, den Anschluss ans Stromnetz, die Baumaßnahmen, das Fundament und sämtliche Genehmigungen. Die jährliche Unterdeckung - also das Minus, das die Anlage erwirtschaftet - wird ebenfalls gedeckt.

Mit der künftigen Simbacher Anlage werden rund 220 kW Leistung ins Stromnetz eingespeist. Damit könnten rund 200 Durchschnittshaushalte mit einem jährlichen Verbrauch von rund 3.500 kWh mit Strom versorgt werden. Von den Ergebnissen in Simbach könnten später andere Niedertemperatur-Anlagen profitieren.