Perspektiven für die tiefe Geothermie in Bayern - Praxisforum mit Innovationen, Erfahrungsberichten und neuen Projekten

18.09.2014 | Veranstaltungen | Constanze Moerch
Praxisforum Geothermie Bayern 2020

Die Geothermie hat ein großes Potential im Molassebecken - insbesondere wenn neue Nutzungs- und Absatzmöglichkeiten ausgeschöpft werden. Das diesjährige Praxisforum Geothermie.Bayern widmet sich deshalb unter anderem dem Thema geothermische Kälte, dem Einsatz von Absorptionswärmepumpen und der Nutzung von Geothermie zur Beheizung von Gewächshäusern. Natürlich kommen bei der Veranstaltung, die am 8. und 9. Oktober in München stattfindet, auch Betriebserfahrungen, geologische Fragestellungen oder die Diskussion der Rahmenbedingungen nicht zu kurz.

Der Kongresstag am 8. Oktober startet unter anderem mit einer Key-Note des Bürgermeisters der Gemeinde Kirchanschöring, Hans-Jörg Birner, zur kommunal-privatwirtschaftlichen Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Klimaschutzzielen. Die beiden dann folgenden Foren beschäftigen sich zum einen mit "Erfahrungen und Optimierungspotenziale der geothermischen Energiegewinnung" und zum anderen mit "Innovationen und Anwendungsperspektiven für geothermische Wärme".  In letzterem stellen beispielsweise Hans Schwarzenhofer, technischer Leiter bei der Frutura Obst & Gemüse Kompetenzzentrum GmbH, und Bertram Mayer von der mayer management group beratungs gmbh ein neues Geothermie-Projekt in Österreich vor. Für die geplante „Frutura Gemüsewelt“ werden in Bad Blumau künftig acht Gewächshäuser auf knapp 27 ha mit Erdwärme beheizt. Wöchentlich sollen dort bis zu 90 Tonnen Tomaten sowie 50 Tonnen Gurken und 30 Tonnen Paprika erzeugt werden. Durch die Nutzung der Geothermie spart das Projekt jährlich knapp 22 Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 ein. „Außerdem schaffen wir durch die regionale Erzeugung 200 Arbeitsplätze und sparen Transportwege von 600.000 LKW-Kilometern ein. Das entspricht 15 Äquatorumrundungen“, erklärt Schwarzenhofer die ökologischen und ökonomischen Vorteile des Projekts. In Bayern gibt es bereits eine ähnliche Anwendung: Die Geothermieanlage in Kirchweidach versorgt insgesamt eine Gewächshausfläche von 12 Hektar mit Erdwärme. Nähere Informationen zu dem Projekt Kirchweidach erhalten die Teilnehmer im parallel stattfindenden Forum I. In Forum II werden darüber hinaus die geplante grenzüberschreitende geothermische Nutzung der Salzburg AG, die Möglichkeiten der Kälteerzeugung mittels Geothermie sowie der Gebrauch von Absorptionswärmepumpen zur Nutzung von geothermischer Niedertemperaturwärme präsentiert.

Am Nachmittag steht im Forum III erstmals das sehr wichtige Thema des Managements geothermischer Projekte im Mittelpunkt. Das Thema wird dabei aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Neben Software für erfolgreiches Projektmanagement werden Erfahrungen von allgemeinem Projektmanagement sowie von bisherigen Projekten in der konventionellen und geothermischen Energieerzeugung vorgestellt und diskutiert. Im gleichzeitig stattfindenden Forum IV legen Projektplaner und -entwickler ihre Ziele für die geothermische Erschließung des Malms dar und informieren über die Erschließungsstrategien in verschiedenen Projekten. Mit Exkursionen zu den Wärme- und Stromprojekten in Unterföhring und Kirchstockach endet der Kongress am Donnerstag, den 9. Oktober 2014.

Veranstalter des Praxisforum Geothermie.Bayern ist die Freiburger Agentur Enerchange. Die Schirmherrschaft hat das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie übernommen. Der Kongress wird außerdem unterstützt von den Verbänden Wirtschaftsforum Geothermie und GtV-Bundesverband Geothermie. Weitere Kooperationspartner sind die Technische Universität München mit den Lehrstühlen für Ingenieurgeologie und Hydrogeologie, die Bayern Innovativ GmbH und das Unternehmens- und Forschungsnetzwerk deENet e.V. Alle Informationen zu der Veranstaltung sowie die Möglichkeit, sich online anzumelden finden sich unter www.praxisforum-geothermie-bayern.de.

Quelle:

Enerchange