Poing kommt nicht zu Ruhe

11.09.2017 | Anlagenbetrieb, Projekte, Reservoirerschließung | Sabine Volland
Brunnenhaus der Föderbohrung in Poing

Erneut gab es Erschütterungen im Untergrund von Poing. Bereits im Dezember 2016 kam es zu spürbaren Erdstößen in der Nachbargemeinde westlich von München.

Damals wurden vom bayerischen und österreichischen Erdbebendienst Erschütterungen mit einer Stärke von 2,1 auf der Richterskala gemessen (wir berichteten). Die Herdtiefe lag seinerzeit in knapp 3.000 Metern Tiefe, direkt im Reservoir der Geothermieanlage Poing, zitiert der Merkur in seiner gestrigen Ausgabe den Leiters des Erdbebendienst Bayern, Dr. Joachim Wassermann. Nach Messungen des Deutschen GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ) hatte das Erdbeben des vergangenen Samstag Abend eine Stärke von 2,4 auf der Richterskala, berichtete die Süddeutsche Zeitung (SZ) gestern Abend. Ausgelöst wurde es nach ihren Angaben in knapp 2.000 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum lag im Bereich der Injektionsbohrung der Poinger Geothermieanlage, erklärte die SZ bereits am Samstag Abend.

Das Bergamt Südbayern hatte im Dezember 2016 das LIAG Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik in Hannover beauftragt, zu prüfen, inwieweit die Poinger Erschütterungen mit dem Betrieb der dortigen Geothermieanlage zusammenhängen. Erste Ergebnisse dieser Studie werden laut SZ erst im Oktober vorliegen.

Die Fachtagung Praxisforum Geothermie.Bayern wird sich morgen aktuell im Haus der Bayerischen Wirtschaft in München im Rahmen eines Wissenschaftsforums der Geothermie-Allianz Bayern mit dem Thema der „Seismizität in der Umgebung von Geothermieanlagen" beschäftigen. Experten des Geophysikalischen Observatoriums der LMU München, des Schweizer Erdbebendienstes, GFZ Potsdam, KIT Karlsruhe und der auf Seismizität spezialisierten Firma Q-con diskutieren über die Zusammenhänge von Erschütterungen und der geothermischen Energienutzung.

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