Praxisforum Geothermie.Bayern – Hybridveranstaltung bietet neue Optionen

30.09.2020 | Karin Jehle
Praxisforum Geothermie Bayern 2020

Zum achten Mal trifft sich am 14. Oktober die Geothermieszene zum Praxisforum Geothermie.Bayern. Fachleute aus Wissenschaft und Praxis werden in Pullach bei München die neuesten Trends der Branche diskutieren. Die Schirmherrschaft übernimmt erneut der Bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Coronabedingt muss das Event dieses Jahr in einem etwas kleineren Rahmen stattfinden. Doch gerade für das internationale Publikum könnte die Möglichkeit der Online-Teilnahme interessant sein. Ab sechs internationalen Anmeldungen wird eine englische Simultanübersetzung angeboten. Zudem bietet eine virtuelle Ausstellung interessante Einblicke.

„Das Programm des diesjährigen Praxisforums Geothermie.Bayern legt den Fokus auf die besondere Stärke der Tiefengeothermie – die gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme oder Kälte“, so Dr. Jochen Schneider, der als Geschäftsführer der Enerchange GmbH das mittlerweile international bekannte Branchenevent initiiert hat und seit Jahren organisiert. „Und die Stärken des Praxisforums liegen wiederum in der Kopplung eines spannenden Programms mit den vielfältigen Kontaktmöglichkeiten, die ein Kongress bietet. Bedingt durch die Corona-Pandemie können wir nur eine begrenzte Zahl an Teilnehmer_innen zulassen. Deshalb haben wir mit dem parallel stattfindenden Webinar und einer virtuellen Ausstellung neue Formate für das Networking entwickelt.“

Zum Auftakt führt das Programm von den lokalen Praktikern der Geothermie über die Wissenschaft hin zu wirtschaftlichen Aspekten. In den Keynotes wird Helmut Mangold von der Innovativen Energie für Pullach GmbH die Initiative „Wärmewende durch Geothermie“ vorstellen. Dr. Martin Pehnt vom ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg thematisiert die Neuregelung der Förderlandschaft und Benjamin Richter von Rödl & Partner wird darauf eingehen, wie die Gesetzgebung in den letzten Monaten den Rahmen für die tiefe Geothermienutzung verändert hat.

Geothermische Wärmenutzung am Vormittag

Am Vormittag des Kongresstages stehen die vielfältigen Möglichkeiten der geothermalen Wärmenutzung zur Debatte. Wie Industrieunternehmen mit Tiefengeothermie versorgt werden können oder wie man die geothermischen Wärmequellen bestmöglich in bestehende Wärmenetze einbindet, sind Themen in Forum I. Gerade im Münchner Raum setzen die Betreiber von Geothermieanlagen zunehmend auf Vernetzung untereinander. Dr. Maximilian Keim von der Munich School of Engineering wird darstellen, wie Verbundleitungen den Ausbau der Tiefengeothermie optimieren können. Die SWM gehen auf ihr Gesamtkonzept am Heizkraftwerk Süd mit Fernwärme, Fernkälte und Wärmespeicherung ein.

Geothermischer Energiepreis Bayern

Auch 2020 werden auf dem Praxisforum Geothermie.Bayern wieder die besten bayerischen Geothermieanlagen in den Kategorien Wärme sowie der kombinierten Strom- und Wärmenutzung ausgezeichnet. Sie geben Beispiel dafür, wie erfolgreich die Geothermie zur Strom- und Wärmeversorgung in Bayern beiträgt. Und auch der wissenschaftliche Nachwuchs ist wichtig für die Entwicklung der Technologie. Daher prämiert der Christian-Hecht-Preis zum nunmehr dritten Mal die beste nachwuchswissenschaftliche Arbeit im Bereich der angewandten Tiefengeothermie. Mit sechs Bewerbungen gab es in diesem Jahr ein sehr großes Interesse an dem attraktiven Preis.

Neueste Entwicklungen: bei Anlagen und im EEG

In Forum II am Nachmittag steht die Kopplung von Strom und Wärme im Fokus. Oliver Friedlaender von der Silenos Energy GmbH wird über die neuesten Entwicklungen und die Inbetriebnahme der Geothermieanlage Garching an der Alz berichten. Hochaktuell sind auch die geplanten Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Cornelia Viertl vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wird in ihrem Vortrag auf die Auswirkungen der EEG-Novelle auf die Tiefengeothermie eingehen. Die SWM stellen den Übergang von einem geothermischen Stromprojekt zu einer kombinierten Wärme- und Stromgewinnungsanlage in Kirchstockach vor.

Hybridveranstaltung und virtuelle Ausstellung

Aufgrund der Corona-Pandemie findet das Praxisforum Geothermie.Bayern dieses Jahr in kleinerem Rahmen statt. Aktuell sind nur 50 Teilnehmer_innen für die Veranstaltung im Bürgerhaus Pullach zugelassen. Um weiteren Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen, bietet der Veranstalter Enerchange dieses Jahr alle Vorträge parallel als Webinar an. Auch internationale Teilnehmer_innen können so die Vorträge verfolgen und über den Chat mitdiskutieren. Zudem ist eine Simultanübersetzung in Englisch geplant, die ab einer Zahl von sechs internationalen Anmeldungen realisiert werden kann.

Wie bei einem vor Ort stattfindenden Kongress können die Teilnehmer_innen online die Vorträge besuchen, sich aber auch in separaten Chatrooms mit anderen treffen, um Kontakte zu pflegen. Neue Optionen bietet die virtuelle Ausstellung. Firmen können sich hier deutlich vielfältiger zeigen, als das aktuell bei einer Präsenz am Stand möglich wäre. Auf die Besucher_innen warten Videos, Präsentationen aber auch die persönliche Beratung. „Wir sind gespannt auf das neue Hybrid-Format“, sagt Dr. Jochen Schneider. „Gleichzeitig freuen wir uns, endlich wieder live zusammenzukommen. Last but not least möchten wir unseren Sponsoren danken, die auch dieses Jahr wieder durch ihre Unterstützung das Praxisforum Geothermie.Bayern ermöglichen. Die Consultingfirma Rödl & Partner, der Kraftwerkshersteller Turboden, die Versicherungsspezialisten von NW Assekuranz und die Bohrfirma RED Drilling & Services sind uns seit Jahren treu verbunden.“

Weitere Informationen erhalten Sie auf www.praxisforum-geothermie.bayern

Quelle:

Enerchange