Projekt im Rupertiwinkel wird konkret

16.07.2014 | Marktentwicklung | Jochen Schneider

Die Planungen für das Geothermieprojekt des im Südosten von Bayern gelegenen Aufsuchungsgebiets Rupertiwinkel werden konkret. Die Salzburg AG will nach den jetzt anstehenden Voruntersuchungen Mitte 2015 mit den Bohrarbeiten beginnen. Das Projekt wurde in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung der Bevölkerung vorgestellt.

Bürgermeister Hans Feil aus Laufen eröffnete die gemeinsame Gemeinderatssitzung der Stadt Laufen und Gemeinde Kirchanschöring mit der Darstellung der Klimaziele des Landkreises Berchtesgaden und der Stadt Laufen. „Nur bei Ausnutzung aller vorhandenen regenerativen Energiequellen könnte sich der Landkreis Berchtesgadener Land im Jahr 2030 bezogen auf den Endenergieverbrauch zu 25 % aus eigenen Energiequellen versorgen. Für die Stadt Laufen, aber auch für die Gemeinde Kirchanschöring, kann man sagen: Das heiße Wasser, das sich möglicherweise unter uns befindet, wäre unser einziger Bodenschatz. Um diesen Bodenschatz aber entsprechend für die Wärme- oder Stromgewinnung nutzbar zu machen, brauchen wir faire Partner, die so ein Projekt gemeinsam mit uns finanziell und technisch leisten können. Mit der Salzburg AG und den Stadtwerken München haben wir diese Partner gefunden, mit denen es uns möglich sein könnte, den Bodenschatz zu heben, die Wertschöpfung möglichst in der Region zu belassen und die Ziele unserer Klimaschutzkonzepte zu erreichen“, so Feil.

Bürgermeister Hans-Jörg Birner aus Kirchanschöring präsentierte die entsprechenden Klimaziele für den Landkreis Traunstein und die Gemeinde Kirchanschöring. Zusätzlich hob Birner hervor, dass sich die Gemeinde Kirchanschöring schon länger mit dem Thema Geothermie beschäftigt. Birner: „Bereits im Januar 2012 wurde in einer großen Bürgerversammlung ein mögliches Geothermieprojekt auf dem Gebiet der Gemeinde Kirchanschöring vorgestellt."

Die Salzburg AG will mit Ihren Erfahrungen in Fernwärmesystemen die geothermische Energie für das eigene Netz im Großraum Salzburg nutzen. Leonhard Schitter, Vorstand der Salzburg AG, erläuterte im Rahmen der Gemeinderatssitzung den gerade stattfindenden Totalumbau des Energiesystems und das Engagement der Salzburg AG in den Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und intelligente Vernetzung. „Energieeffizienz heißt, nachhaltig zu erzeugen und die Energie sorgsam einzusetzen, und zwar in allen Bereichen, auch bei der Wärmeversorgung und Mobilität.“

Einen Ausblick auf das geplante Projekt lieferte Henning Prüß von der Salzburg AG: „Der primäre Nutzen und Basis der Finanzierung wäre die Fernwärmeerzeugung für die Region Salzburg. Darüber hinaus gäbe es die Möglichkeit, die Wärme in lokalen Wärmenetzen zu nutzen. Bei besonders günstigen geologischen Voraussetzungen könnte zusätzlich Ökostrom produziert werden“. Und dies wäre das Interesse der Stadtwerke München, wie es in der Pressemitteilung der Salzburg AG heißt.

Thomas Neu, Geschäftsführer der proG.E.O. Ingenieurgesellschaft mbH, die das Projekt geologisch betreut, betont jedoch auch, dass noch geklärt werden muss, "ob die Bedingungen beim Projekt Geothermie Rupertiwinkel passen, hierfür bedarf es noch umfangreicher Voruntersuchungen, um einerseits technische Risiken auszuschließen und andererseits die wirtschaftliche Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen."

Prüss führte weiter aus, dass neben den geologischen Untersuchungen bis zum Jahresende auch Überlegungen zum möglichen Bohrplatz und zum Verlauf der unterirdischen Fernwärmetrasse nach Salzburg auf dem Plan stehen: „Erst auf Basis all dieser Vorprüfungen wird eine Entscheidung über den nächsten Schritt, also die Einrichtung eines Bohrplatzes, möglich sein“. In diesem Zeitraum soll auch die Beteiligung der Kommunen an dem Projekt konkretisiert werden. Dafür wurde vom Stadtrat Laufen und vom Gemeinderat Kirchanschöring eine Vereinbarung zur weiteren gemeinsamen Prüfung des Projektes mit der der Salzburg AG beschlossen, wie es in der Pressemitteilung abschließend heißt.

Quelle:

Presseinformation und Info-Flyer der Salzburg AG