Projekt in Oftringen scheitert an fehlendem lokalpolitischen Rückhalt

21.11.2017 | Jochen Schneider

Die Erdwärme Oftringen AG in der Schweiz hat trotz eines vielversprechenden geothermischen Potenzials das Projekt aufgegeben, obwohl die Finanzierung sicher gestellt war.

"Nachdem im Frühjahr 2016 die Finanzierung des Erdwärmespeicherprojektes im Umfang von rund 12 Millionen Franken durch Bund, Kanton und zwei große Energieversorger zusammen mit der Erdwärme Oftringen AG sichergestellt war, hat vor allem der fehlende lokalpolitische Rückhalt zum Rückzug der beiden grossen privaten Investoren geführt", gab der Verwaltungsrat Peter Woodtli, der Erdwärme Oftringen letzte Woche bekannt. Damit ist das Projekt in Oftringen, im Südwesten des Kantons Aargau vorerst vom Tisch, obwohl bereits seit fünf Jahren ein positive Machbarkeitsstudie vorliegt.

Der Gemeindeverband der Kantone Luzern und Oftringen erzo hatte zuvor den Wärmeliefervertrag mit dem Fernwärmeversorger Elektra Birseck Münchenstein (EBM), die Wärme aus Müllverbrennung liefert, bis 2040 verlängert und die Bezugsmenge erweitert. Die Erdwärme Oftringen AG, eine Tochtergesellschaft des Energieversorgers EW Oftringen, hatte sich auch um eine Konzession beworben, blieb aber erfolglos, da das Projekt den Entscheidungsträgern nicht konkret genug war. Es fehlte bisher eine 3D-seismische Untersuchung. Für das Projekt hatte das Bundesamt für Energie eine finanzielle Unterstützung von 4 Millionen Franken in Aussicht gestellt.

Nach Angaben der Erdwärme Oftringen AG könne das Projekt wieder aufgegriffen werden. Der Verwaltungsrat hoffe, dass das Erdwärme-Kraftwerk bei den laufenden Arbeiten an einer regionalen Energiestrategie des Verbands zofingenregio nochmals aufgenommen werde.

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