Laut des Verbandsportals Geothermie Schweiz erfolgt im Hinblick auf das geothermische Projekt „EnergeÔ La Côte“ in der französischen Schweiz derzeit eine 2D-Seismik-Kampagne bis voraussichtlich Ende August. Hierbei gilt es das geothermische Potenzial im Untergrund der Bezirke Nyon und Morges und dabei von etwa 30 Gemeinden entlang des Genfer Sees zu untersuchen. Zudem erhofft man auf den Nachweis bereits vermuteter Wegsamkeiten und Bruchzonen im mitteltiefen (1 bis 2 km) Untergrund.
Diesbezüglich werden mithilfe von drei Vibrotrucks geophysikalische Messungen durchgeführt, welche entlang zweier Messlinien erfolgen. Die erste Messlinie führt von Bière nach Montricher mit einer Länge von 11 km, während sich die zweite über 27 km von Nyon bis Aubonne/Etoy erstreckt. Da die Messroute ebenfalls durch die Ortschaft Vinzel verläuft, in welcher planungsgemäß eine Explorationsbohrung für den Sommer 2022 vorgenommen wird, können die erhaltenen Messdaten somit abgeglichen werden. Insgesamt nimmt das Untersuchungsgebiet eine Fläche von ca. 414 km² ein. Aktuell werde mit einer Bekanntgabe der Ergebnisse im ersten Quartal 2022 geplant.
Im Falle vielversprechender Ergebnisse, speziell dem Nachweis eines verbundenen Bruchsystems im Untergrund, könnten einerseits neue geothermische Reservoire entdeckt werden und andererseits diese als Grundlage weiterer geothermischer Bohrprojekte in mittleren Tiefen dienen. Somit könnten zahlreiche private Haushalte und Unternehmen in der Region La Côte künftig mit geothermischer Wärme versorgt werden.
Im Rahmen des CO2-Gesetzes hat das Bundesamt für Energie (BFE) eine Genehmigung der Exploration erteilt und einen Beitrag von 3.4 Mio. CHF für die Messkampagne zur Verfügung gestellt. Damit beläuft sich der Beitrag auf ca. 60% der anrechenbaren Investitionskosten. Laut des BFE gilt die Prospektionskampagne als Schlüsselelement für die Aufdeckung geothermischen Potenzials in der Region La Côte.