RAG versorgt 100 Einfamilienhäuser mit Erdwärme

04.05.2012

Mit einer nicht fündigen Erdölbohrung wird nun geothermische Energie gewonnen.

Die österreichische Rohöl-Aufsuchungs-Aktiengesellschaft (RAG) produziert im oberösterreichischen Mühlleiten nun Energie aus Geothermie. Das 2.850 Meter tiefe Loch wurde vor 3 Jahren für die Erdölsuche abgeteuft. Nachdem kein Öl gefunden wurde, wird das drei Millionen Euro teure Bohrloch nun mittels tiefer Erdwärmesonde genutzt. So können jährlich 3.500 Megawattstunden Wärme produziert werden. In dem 2.850 Meter tiefen Bohrloch herrscht eine Temperatur von 105 Grad Celsius. Beim Durchlaufen der Sonde wird Oberflächenwasser auf 50 Grad Celsius in einem geschlossenen System erwärmt und mittels einer 1.000 Meter langen Verbindungsleitung an das Biomasse-Heizwerk Neukirchen geliefert. Dieses kann durch die Geothermie kontinuierlicher, effizienter und wirtschaftlicher betrieben werden und seine Kunden über das Nahwärmenetz mit Energie zu beliefern. Die Energie aus dem Untergrund reicht aus, um 100 Haushalte zu versorgen.

"Unsere Tiefe Erdwärmesonde in Neukirchen in Kombination mit der Biomasseanlage ist ein Vorreiterprojekt in Oberösterreich“, so RAG Generaldirektor DI Markus Mitteregger, denn „Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit ist uns besonders wichtig.“ Das Projekt der geothermische Nachnutzung von Bohrungen soll Schule machen. Vorstandsdirektor Ing. Kurt Sonnleitner erklärt, dass „jede unserer Bohrungen in Zukunft in der lokalen Gemeinde für Erdwärme genutzt werden könnte und die Abhängigkeit von Energieimporten reduzieren kann.“

Die RAG konnte bereits in den oberösterreichischen Gemeinden Geinberg, Obernberg und Weibern, sowie in den steirischen Gemeinden Waltersdorf, Blumau und Loipersdorf Bohrungen erfolgreich in Geothermieprojekte bzw. Thermenprojekte umfunktionieren. (va)