Rüttelfahrzeuge sind in der Vorderpfalz gestartet

25.02.2025 | Erkundung & Analyse
Im Raum Ludwigshafen haben die seismischen Messungen begonnen.

Im Raum Ludwigshafen haben am Montag, 24. Februar 2025, die Messungen für das Geothermie-Projekt von BASF und Vulcan Energy begonnen. Zwei beiden Rüttelfahrzeuge, die sogenannten Vibro-Trucks, sind laut einem SWR-Bericht für seismische Messungen zwei Wochen lang rund um Ludwigshafen unterwegs. 

Die Rüttelfahrzeuge halten auf den Messstrecken alle 10 bis 40 Meter an. Sie senken dort spezielle Rüttelplatten auf den Boden ab und lassen damit das Erdreich für rund eine Minute vibrieren. Danach fahren sie zur nächsten Messstelle weiter. Laut der Sprecherin von Vulcan Energy wurden in der vergangenen Woche schon Messgeräte entlang der gesamten Strecke ausgelegt. Sie sollen feststellen, wie stark die Erde vibriert.

Durch die seismischen Messungen soll ermittelt werden, wo tief unter der Erde die größten Speicher von Thermalwasser liegen. Dort will Vulcan Energy dann später eine erste Test-Bohrung durchführen. Das Unternehmen will dadurch mehr Klarheit bekommen, an welchen Stellen das heiße Tiefenwasser für die Geothermie gefördert werden kann.

Der Ludwigshafener Chemieriese BASF hat sich mit Vulcan Energy zusammengetan, um das Geothermie-Projekt in der Vorderpfalz umzusetzen. BASF will die Erdwärme als Energiequelle nutzen und dadurch fossile Energieträger wie Öl und Gas ersetzen. Laut dem Unternehmen sollen so jährlich rund 800.000 Tonnen an CO2-Emissionen am Stammwerk vermieden werden. Vulcan Energy will aus dem geförderten Wasser Lithium gewinnen, ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Autobatterien.

Mitte Februar hatten BASF und Vulcan Energy in Deidesheim, Ludwigshafen und Frankenthal auf Bürgerversammlungen über ihre Pläne informiert. Bereits im Januar informierte Vulcan Energy den Stadtrat von Ludwigshafen, der dem Geothermie-Projekt schließlich zustimmte. Einzelne Anwohner äußerten bei einer Veranstaltung im Januar allerdings auch Bedenken, dass die Vibro-Trucks Risse oder andere Schäden an ihren Häusern verursachen könnten. Ein Sprecher von Vulcan Energy versicherte, dass die seismischen Messungen reibungslos ablaufen werden. Vulcan Energy wolle allerdings für mögliche Schäden durch die seismischen Messungen aufkommen. Allerdings muss ein Zusammenhang mit den Rüttelfahrzeugen nachgewiesen werden. Betroffene können sich per Mail über seismik [at] v-er.eu an Vulcan Energy wenden.

Quelle:

SWR

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