Schwedische Geothermieanlage mit sieben Kilometer Tiefe

06.03.2020

Das Pilotenprojekt von dem Energieunternehmen EON will in der schwedischen Stadt Malmö aus einer Tiefe von 7 Kilometern Erdwärme gewinnen. Doch bis jetzt gibt es nur wenige Geothermieprojekte auf der Welt mit solch extremen Tiefen.

EON führt zurzeit Testbohrungen in Malmö durch, um die geologischen Voraussetzungen für eine Geothermieanlage in einer Tiefe von 7.000 Metern zu untersuchen. Es werden Temperaturen von maximal 160 Grad Celsius erwartet. Mit diesen Temperaturen sind sie in der Lage, die Wärme direkt in das Netz einzuspeisen. Die Erdwärme soll für die Stadt Malmö als Fernwärme genutzt werden. Außerdem soll die Tiefenwärme die Biokraftstoffe und das Biogas als Wärmeerzeuger ablösen.

Unterstützt wird EON von dem Energieunternehmen ST1 aus Helsinki. Das Energieunternehmen sammelte bereits 2018 ähnliche Erfahrungen. Es handelt sich um das Tiefenwärmekraftwerk im finnischen Espoo mit einer Tiefe von 6.400 Metern. Die Anlage soll noch dieses Jahr in Betrieb kommen und den Stadtteil Otaniemi mit etwa 10 Prozent Wärmeversorgung decken.

EON investiert 5,4 Millionen Euro und das schwedische Energieministerium 1,2 Millionen Euro in das Projekt. Weitere Partner ist die schwedische Energieagentur, der schwedische Geologische Dienst, die Stadt Malmö und die Universität Uppsala.

Voraussichtlich nimmt die Geothermieanlage 2022 den Betrieb auf. Bis 2028 will EON fünf weitere Heizwerke mit einer Gesamtleistung von 50 MW in Malmö bauen. Denn das Ziel der Stadt ist es bis 2030 klimaneutral zu sein.

Die höchste Tiefe von einer Geothermieanlage in Deutschlandt ist 5000 Metern und wurde letztes Jahr in Holzkirchen in Betrieb genommen.

Quelle:

https://www.energate-messenger.de/news/200718/eon-gewinnt-waerme-aus-sieben-kilometer-tiefe