Schweiz weitet signifikant die Geothermieförderung aus

07.02.2017 | Marktentwicklung | Jochen Schneider

Die Schweiz setzt deutliche Anreize für den Ausbau der tiefen Geothermie, unter anderem mit einer Vergütung bis zu 47,5 Rappen/Kilowattstunde (44,59 Euro-Cent) für Strom aus petrothermaler Erzeugung. Die Bevölkerung kann im Mai über den Gesetzentwurf abstimmen, der 2018 in Kraft treten könnte.

Der Schweizer Geothermieverband berichtet auf seiner Webseite, dass der Schweizer Bundesrat im Rahmen der Energiestrategie 2050 auch die Verordnungen zum neuen Energiegesetz und zum neuen CO2-Gesetz zur Stellungnahme gegeben hat. Diese dauert bis zum 8. Mai 2017.

Nachdem die hydrothermale Geothermie schon eine Förderung bis maximal 40 Rappen (0,3755 ct.) erhält, wurde jetzt für die petrothermale Geothermie eine Erhöhung um 7,5 Rappen vorgeschlagen. Wie bei der hydrothermalen Geothermie ist die Förderung abhängig von der Kraftwerksgröße und liegt bei maximal 47,5 Rappen/Kilowattstunde (44,59 Euro-Cent) für eine Anlage, die kleiner als 5 Megawatt ist.

Weitere Regelungen umfassen die Erkundung für geothermische Wärmeprojekte. Hier wurden 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, und es können bis zu 60 Prozent der anrechenbaren Kosten übernommen werden. Auch die Erkundung für Stromprojekte kann mit bis zu 60 Prozent unterstützt werden. Für nicht fündige Bohrungen können 60 Prozent der Kosten übernommen werden.

Die Anträge sind an das Bundesamt für Energie zu stellen und werden mit einem Expertengremium beurteilt. Bei einem positiven Ergebnis empfiehlt das Expertengremium eine Fachperson als Projektbegleitung, die an das Gremium berichtet.

Die im Rahmen dieser Projekte erhobenen Daten sind der swisstopo zur Verfügung zu stellen, die nach einer Schutzfrist die Daten zum Teil veröffentlicht. Darüber hinaus behält sich der Bund auch vor, bei übermäßigen Gewinnen, die Förderung für die Erkundung zurückzuziehen.

Mit diesem umfassenden Programm verdeutlicht die Schweiz Ihr Interesse an der Nutzung der tiefen Geothermie, sowohl für Strom- als auch für Wärmeprojekte, hydro- und petrothermal. Der Bund drückt für den Ausbau der Geothermie auf's Tempo, denn das Programm läuft nur bis 2023. Details zur Geothermieförderung der Schweiz sind auf der Webseite der Geothermie Schweiz zu finden.