Seismik-Messungen für Tiefengeothermie-Projekt in Hannover beginnen am 24. März

06.03.2025 | Erkundung & Analyse
Die geplanten Fahrrouten der Vibrotrucks durch Hannover.

In Hannover starten die vorbereitenden Arbeiten für ein Leuchtturmprojekt der Wärmewende. Das Tiefengeothermie-Projekt in Hannover-Lahe ist das erste dieser Art in einer deutschen Großstadt, heißt es in einer Pressemitteilung. Mit CO2-freier Erdwärme will die niedersächsische Landeshauptstadt ungefähr 15 bis 20 Prozent des Fernwärmebedarfs decken. Bis 2035 soll die Fernwärme in Hannover zu 100 Prozent klimaneutral sein.

Die Projektpartner Enercity und Eavor haben für das Geothermieprojekt einen langfristigen Wärmeliefervertrag abgeschlossen. Mit einer geplanten Wärmeleistung von rund 30 Megawatt soll die Anlage einen wesentlichen Beitrag zum Kohleausstieg in Hannover leisten. Dezentrale, erneuerbare Erzeugungsanlagen soll bis Ende 2027 die Wärmeversorgung anstelle des fossil befeuerten Heizkraftwerks in Stöcken übernehmen, das dann abgeschaltet wird.

Ab dem 24. März werden die genauen tiefengeologischen Verhältnisse vor Ort erkundet. Die Messungen führt die Spezialfirma DMT im Auftrag der Eavor GmbH durch. Dafür werden drei Messfahrzeuge, sogenannte „Vibrotrucks”, im Konvoi entlang definierter Routen fahren. Die Messstrecken umfassen über 50 Kilometer. Vor Beginn der Messungen laden die Projektpartner Enercity und Eavor interessierte Bürgerinnen und Bürger zu Informationsveranstaltungen am 12. und 13. März ein.

Die Vibrotrucks starten ihre Arbeit zunächst im Nordosten Hannovers. Anschließend geht es in angrenzenden Ortsteilen von Isernhagen, Langenhagen und Burgwedel weiter. Ähnlich einer Wanderbaustelle halten die Fahrzeuge alle paar Meter an, um eine Messung mit Hilfe von Schallwellen durchzuführen. In der Nacht ruhen die Arbeiten. Nach etwa 14 Werktagen ist die gesamte Messkampagne abgeschlossen.

Quelle:

Enercity

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