Seismik-Untersuchungen starten im Raum Neu-Ulm und Senden

22.01.2025
Vibrotrucks auf der Landstraße

Umweltfreundlich erzeugte Wärme für tausende Haushalte in Neu-Ulm und Senden könnte schon bald Wirklichkeit werden: In dieser Woche haben die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm mit den Vorbereitungen für eine 2D-Seismik-Untersuchung begonnen. Ab dem 24. Februar 2025 starten dann die Messungen, heißt es in der Pressemitteilung der Stadtwerke.  

Das Untersuchungsgebiet umfasst die Stadtgebiete von Ulm (Baden-Württemberg) und Neu-Ulm (Bayern) sowie die südlich angrenzenden Gemeinden auf beiden Seiten der Iller. Gut drei Viertel der Seismik-Profile werden im Landkreis Neu-Ulm angefertigt. Geprüft wird, ob Tiefengeothermie in Neu-Ulm und Senden zur Wärmegewinnung genutzt werden kann. Mit dem Messverfahren wird die Beschaffenheit des Untergrunds entlang der seismischen Linien bestimmt.

Neben den Messfahrzeugen (Vibrotrucks) kommen schuhkartongroße Geophone zum Einsatz. Die Vibrotrucks erzeugen mit ihren Bodenplatten Schallwellen, die vom Untergrund reflektiert werden und von den Geophonen aufgenommen werden. Diese Daten liefern die benötigten Informationen über die geologischen Schichten im tieferen Untergrund. Für diesen Zweck werden die Geophone unter Umständen für einen gewissen Zeitraum auf privaten Grundstücken ausgelegt. Betroffene Haushalte werden von dem zuständigen Dienstleister IPS Informations & Planungsservice GmbH vorab persönlich informiert, um mögliche Fragen zu klären.

Die Vibrotrucks fahren ähnlich einer Wanderbaustelle stückweise die Messroute ab, die sich ausschließlich auf Straßen und Wegen befindet. Mit größeren Beeinträchtigungen ist laut Pressemitteilung nicht zu rechnen. Auf den Straßen könnte es für Verkehrsteilnehmer jedoch gelegentlich notwendig werden, die Messfahrzeuge zu umfahren.

Erneuerbare Wärme aus Tiefengeothermie leistet einen wichtigen Beitrag bei der Dekarbonisierung des Wärmesektors. Diese Erzeugungsmethode hat neben einem geringen Oberflächenbedarf den Vorteil, dass diese wetterunabhängig ist und nahezu unerschöpflich zur Verfügung steht. Sollte sich der Untergrund eignen, könnten bereits ab 2029 gut 13.500 Haushalte umweltfreundlich und treibhausgasneutral mit Heizwärme und Warmwasser versorgt werden. Zum Einsatz kommen soll das von der Firma Eavor entwickelte Loop-Verfahren.

 

Quelle:

Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm

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