Stadtwerke München planen weiteres Fernwärmeprojekt in der Stadt

16.12.2015 | Projekte, Vorerkundung | Sabine Volland

Die neue Geothermie-Anlage soll an der Großmarkthalle im Münchner Stadtteil Sendling entstehen. Bohrbeginn ist für 2018 geplant.

Sie meinen es ernst, die Stadtwerke München (SWM), mit ihrer Vision, bis 2040 als erste deutsche Großstadt ihre Fernwärmeversorgung vollständig auf Erneuerbare Energie umzustellen. Nach München-Riem, Sauerlach und dem derzeit in Bohrung befindlichen Projekt Freiham, wird es das vierte Geothermie-Projekt sein, das im Regenerativen Energieplan der SWM umgesetzt werden wird.

Auf dem Gelände des Heizkraftwerks Süd (HKW) an der Münchner Großmarkthalle soll die nächste geothermische Wärmestation gebaut werden. Derzeit untersuchen die SWM in einer groß angelegten Seismik-Kampagne den Münchner Süden auf geeignete Standorte für Tiefe Geothermie-Projekte in der Stadt. Eine Erkundung des Stadtteils Sendling soll zwar planmäßig erst im Januar 2016 erfolgen. Dennoch wurde der Standort für die nächste Fernwärmeübergabestation bereits jetzt festgelegt. Eine Anlage auf dem HKW-Gelände zu errichten liegt nahe, erklärten die SWM in der Süddeutschen Zeitung. Denn von hier aus gehen bereits drei Fernwärmeleitungen ab und versorgen neben der Münchner Innenstadt auch die südlichen Stadtteile Sendling und Perlach. Mit diesem Projekt könnten erstmals auch zentral gelegene Stadtteile wie Ludwigsvorstad, Isarvorstadt, Schwanthalerhöhe und Maxvorstadt an die Fernwärme angegliedert und die Lücke in den Münchner Westen geschlossen werden mit den Stadtteilen Schwabing-West, Neuhausen-Nymphenburg, Laim, Obermenzing und Pasing. Wieviele Haushalte versorgt werden können, steht noch nicht fest. Dies ist abhängig von der Fördertemperatur des Thermalwassers. Die Prognose der SWM ist positiv. Bis zu 95 Grad Celsius heißes Wasser wird in mehr als 2.000 Meter Tiefe erwartet, mit einer Fernwärmeleistung von 30 thermischen Megawatt.

Etwaige Bedenken räumte Christian Hecht, verantwortlich für die Konzeption der Erzeugungsanlagen der SWM, aus. Er versicherte im Sendlinger Bezirksausschuss, dass die Anlage im Stadtkern während des Betriebs von den Anliegern kaum wahrgenommen werden würde.

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