Zittau steht offenbar auf einem Erdwärme-Schatz. „Das ist ein gigantisches Potenzial, das unter unseren Füßen schlummert“, sagt Axel Gerschel, Projektleiter Geothermie bei den Stadtwerken Zittau. Erste Temperaturmessungen hätten ein erhöhtes natürliches Temperaturniveau im Zittauer Becken gezeigt, die sogenannte „Zittauer Wärmeanomalie“. Diese günstigen Standortbedingungen lassen auf ein bedeutendes geothermisches Potenzial schließen.
Das Tiefengeothermie-Vorhaben soll eine wichtige Rolle in der Strategie der Stadtwerke Zittau spielen, um die Fernwärmeversorgung bis spätestens 2045 treibhausgasneutral umzustellen. Dazu sind in den kommenden Jahren weitere Untersuchungen geplant, darunter eine Seismik-Kampagne mit Vibrationsfahrzeugen und eine Erkundungsbohrung. In der Folge soll ein 3D-Untergrundmodell die geologischen Strukturen präzise abbilden. Auf dieser Basis wird die künftige geothermische Anlage konzipiert. Ab Frühjahr 2026 soll es eine eigene Projektwebseite geben sowie öffentliche Informationsveranstaltungen.
Um das Geothermie-Vorhaben mit der notwendigen Fachkompetenz voranzubringen, rief die Geschäftsführung der Stadtwerke Zittau im April 2024 eine eigene Stabsstelle für Geothermie ins Leben. Geleitet wird sie von Axel Gerschel, einem Hydro- und Ingenieurgeologen mit 14 Jahren Erfahrung in der Geothermie. Er verantwortet die fachliche Steuerung und Koordination des Vorhabens – von der Erkundung über Genehmigungen bis zur Integration in die Wärmeversorgung. In den kommenden Monaten wird zudem das Projektteam Schritt für Schritt ausgebaut – parallel zu den weiteren Entwicklungsphasen des Vorhabens.
Stadtwerke Zittau