Tata Power untersucht Geothermalvorkommen in Indien

03.09.2010 | Internationale Projekte, Forschung, Anlagentechnik | (va)

Der größte private indische Energie-Dienstleister Tata Power setzt auf Erneuerbare Energien und sieht großes Potential in der Geothermie.

Die bisher nahezu unangetasteten geothermischen Energiequellen haben das Potential, um eine elektrische Leistung von rund 10,6 Gigawatt zu produzieren. Dies ist, nach Angaben des Indian Institute of Technologie, fünfmal mehr als aus anderen Erneuerbaren Energiequellen zusammen gewonnen werden kann.

Tata Power hat das anspruchsvolle Ziel seine Energieproduktion bis 2017 zu 25% aus Erneuerbaren Ressourcen bereit zu stellen. Neben Wasserkraft, Wind und Sonne steigt Tata Power nun auch in die Geothermie ein. Ehrgeiziges Ziel sind jährlich 1 500 Megawatt elektrische Leistung aus geothermischen Ressourcen. Damit würde Indien Platz drei hinter den USA und den Philippinen einnehmen.

Im Norden von Sumatra investiert Tata Power zusammen mit Origin Energy (Australien) und PT Supraco (Indonesien) in das Geothermie-Projekt Sonik Merapi. Nach Berechnungen geht das Konsortium von einer Kraftwerks-Installation von bis zu 240 Megawatt aus. In den kommenden 18 Monaten werden detaillierte geophysikalische und geothermale Untersuchungen durchgeführt. 2015 soll das Kraftwerk mit zunächst 55 Megawatt betriebs- bzw. anschlussbereit sein.

In Indien sind die Bestrebungen, Geothermie-Kraftwerke zu installieren, unverkennbar. Das Land verfügt über eine Reihe geothermischer noch unerschlossener Quellen. Das Geological Survey of India hat mehr als 350 heiße Quellen in den Provinzen Himalya, Camba und Son-Narmada-Tapi benannt.

Für die Region Gujarat, wurde eine umfassende Absichtserklärung mit der Staatsregierung unterzeichnet, um das geothermische Potential zu erkunden. Geplant ist ein 5 Megawatt Geothermie-Kraftwerk.

Das Gebiet um die heißen Quellen von Puga in der Region Ladakh ist das geologisch interessanteste Gebiet für die Geothermie. Die Temperaturen erreichen bis zu 240 Grad in vergleichbar geringen Tiefen. Mit dieser Kapazität könnten 30 bis 40 Megawatt Strom erzeugt werden.

Die geothermische Stromerzeugung ist zudem eine ideale Energiequelle für abgelegene ländliche Regionen. Schon Kleinstkraftwerke mit 5 Kilowatt würden erhebliche Änderung der Energieverfügbarkeit und des Lebensstandard in ländlichen Gebieten mit sich bringen.

Tata Power betreibt momentan eine 200 Megawatt Wind-Anlage. In den nächsten zwei Jahren soll die installierte Leistung um weitere 150 bis 200 Megawatt ausgebaut werden. Im Bereich der Wasserkraft arbeitet das Unternehmen mit der norwegischen SN Power bei Projekten in Indien und Nepal zusammen. Zudem betreibt Tata Power eine 3 Megawatt Photovoltaik Anlage in Indien und hat die Zulassung einer 25 Megawatt Solar-Anlage beantragt.

Quelle: thinkgeoenergy.com