Laut der Studie des Jenaer Ingenieurbüros JENA-GEOS, das im Auftrag der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) die Studie erstellt hat, gibt es in Thüringen erhebliches Potenzial für die Gewinnung von Energie aus Geothermie. Als geeignete Gebiete werden vor allem das südliche Werra-Gebiet, der mittlere Thüringer Wald und das zentrale Thüringer Becken genannt. Insgesamt könnte in Thüringen beim derzeitigen technischen Stand rund 6.000 Quadratkilometer oder 38 Prozent der Landesfläche für Tiefen-Geothermie genutzt werden. Als Technologie komme vor allem die petrothermale Nutzung in Frage, bei der heiße Gesteinsflächen in ca. 4.500 bis 5.500 Metern Tiefe als Wärmetauscher genutzt werden, um zugeführtes Wasser zu erhitzen. Risiken aufgrund tektonischer Verschiebungen seien wegen der Gesteinsstrukturen ausgeschlossen.
Wirtschaftsminister Machnig sieht angesichts der aktuellen Diskussion um die Kernkraft viel Potenzial für den Bau von Geothermie-Anlagen. Nach den aktuellen Förderbedingungen gebe es noch bis 2015 vor dem Hintergrund des Erneuerbare-Energie-Gesetzes höhere Einspeisevergütungen.
Machnig ergänzte, das Ziel der Landesregierung sei es, bis 2020 fünf Tiefen-Geothermie-Kraftwerke in Thüringen zu errichten. „Das ist ambitioniert, aber machbar“, fügte er hinzu. Bei einer Leistung von je 5 Megawatt könnten damit insgesamt 50.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Jetzt werde er das Gespräch mit potenziellen Investoren suchen. Das könnten auch regionale Stromversorger wie Stadtwerke sein. Die Investitionskosten pro Kraftwerk bezifferte er auf rund 50 bis 60 Millionen Euro.
Quelle: Europaticker, t-online