Thurgau profitiert vom Ja in St. Gallen

01.12.2010 | Projekte

Dem geplanten erdwärmebetriebene Stromkraftwerk in Thurgau hat das Ja zum St. Gallener Geothermie-Projekt Auftrieb gegeben.

Potentialstudien in Thurgau (1,2,3), Schweiz, gehen davon aus, dass in den Regionen Arbon, Bischofszell und Fischingen ein Geothermiekraftwerk wie in St. Gallen gebaut werden könnte. „Wir sind gespannt, was die Bohrungen in St. Gallen ergeben“, so Volkswirtschaftsdirektor Kaspar Schläpfer. Er erwartet sich Aufschlüsse über die geologischen Zusammenhänge im Thurgau. Daten aus dieser Tiefe sind rar und das Volkswirtschaftsdepartement ist dabei, ein Vorgehenskonzept für die Geothermie-Nutzung auszuarbeiten. Dies könnte eine Grundlage für eine Thurgauer Mess- oder Bohrkampagne sein.

„Wenn das Projekt in der Nachbarschaft (in St. Gallen) funktioniert, schafft das eine Vertrauensbasis», so der Arboner Stadtammann Martin Klöti. Er hofft, dass mittelfristig ein großes geothermisches Kraftwerk auch in Arbon gebaut wird.

Im St. Gallener Geothermie-Projekt sollen bis Dezember die Detailauswertungen der Seismikmessungen fertig gestellt sein. Das Konzept und Ziel für die Bohrungen sollen auf ihrer Basis endgültig definiert und bis Anfang Februar die Ausschreibung für den Bohrauftrag damit komplettiert werden. Im Mai erfolgt die Auftragsvergabe. Der künftige Bohrplatz wird in den nächsten Wochen untersucht. Bis Ende März 2011 werden bestehende Nutzer des Geländes umgesiedelt und bis Mai sollen Leitungsarbeiten beendet und der Bohrplatz aufgeschüttet und ausgeebnet sein. Für Juni bis August sollen die drei Bohrkeller gebaut werden. Im September ist geplant, dass der Bohrturm aufgebaut wird. Für die erste Bohrung sind 120 bis 140 Tage bis in eine Tiefe von 4.500 Meter angesetzt. Im Februar 2012 wird sich zeigen, ob wirklich genügend Wasser vorhanden ist. Mindestvoraussetzung sind 50 Liter und 150 Grad Celsius heißes Wasser pro Sekunde. Danach erfolgt die zweite Bohrung. Bis Februar 2012 müssen sich die Thurgauer gedulden, um gesicherte Ergebnisse über das St. Gallener Geothermie-Projekt zu bekommen. (va)

 Quelle: www.thurgauerzeitung.ch, www.tagblatt.ch

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