Tiefenerdwärmesonde in Zürich

28.02.2011 | Internationale Projekte

Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich nutzt das Bohrloch im Triemli-Quartier mit einer Tiefenerdwärmesonde zur Wärmegewinnung.

Die Bohrung im Züricher Triemli bringt zwar nicht die erhoffte Leistung um Strom zu erzeugen, aber es lassen sich 200 Wohnungen beheizen. Das 2.500 Meter tiefe Bohrloch ist in der Endteufe 85 Grad Celsius heiß.

Genutzt wird das Bohrloch vom Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ), das im Januar eine Tiefenerdwärmesonde eingebracht hat. Dazu wird Wasser in das mit zwei Stahlrohren ausgekleidet Bohrloch gepumpt. Durch das Außenrohr nimmt das Wasser die Erdwärme vom umliegenden Gestein auf. In dem Innenrohr, mit einem Durchmesser von 10 Zentimetern, wird es an die Oberfläche gefördert. In einem Wärmetauscher entzieht man dem Wasser die Wärme und das abgekühlte Wasser wird wieder in das Bohrloch zurückgeführt. Nach Berechnungen lassen sich auf diese Weise rund 400 Megawattstunden Energie gewinnen.

Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) ist Mitbegründer der Geo-Energie Suisse AG – ein Kompetenzzentrum für Tiefengeothermie zur Strom- und Wärmeproduktion. Mit deren Hilfe soll die 2000-Watt-Gesellschaft auch über Zürichs Grenzen hinaus Formen annehmen. Die 2000-Watt-Gesellschaft ist eine Vision der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH). Durch den Einsatz von neusten, hoch effizienten Technologien und einem dichten Netzwerk von erfahrenen Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik soll die Vision von einem Verbrauch von 2000 Watt anstelle von bisherigen 6000 Watt pro Jahr Schritt für Schritt realisiert werden. Auch mit diesem Hintergrund wurden weitere Erkundungsbohrungen von Zürichs Parlament gefordert.

Hoffnungsträger ist für Zürich auch St. Gallen. Dort soll im Herbst mit der ersten Bohrung begonnen werden. Die geplante Bohrtiefe liegt zwischen 4.000 und 5.000 Meter und es wird 170 Grad heißes Wasser im Untergrund erwartet, das zur Versorgung von 25.000 St. Gallener Bürger genutzt werden soll. (va)

Quelle: www.tagesanzeiger.ch, www.novatlantis.ch