Universität Göttingen will Tiefengeothermie nutzen

29.07.2014 | EGS | Jochen Schneider

Für eine tiefengeothermische Wärmeerzeugung will die Universität Göttingen bis zum Frühjahr 2015 bis zu einer halben Million Euro für Voruntersuchungen investieren.

Bisher ist über den genauen strukturellen Aufbau der Erdkruste, die sich hier aus einer Abfolge von Muschelkalk, Buntsandstein, Zechsteinsalz und Grundgebirge zusammensetzt nur wenig bekannt. Dies soll sich jetzt ändern. Der Vizepräsident der Universität, Prof. Norbert Lossau, teilte am Montag im Göttinger Tageblatt mit, es sollen zwei zehn Kilometer lange seismische Linien durch Göttingen gelegt werden. Wenn die Ergebnisse der seismischen Untersuchungen erfolgsversprechend sind, sollen ab 2016 engmaschigere Untersuchungen folgen und nachfolgend eventuell Bohrungen abgeteuft werden.

Derzeit geht man von einer Bohrtiefe von vier bis fünf Kilometer aus, wie es in dem Artikel des Göttinger Tageblatts heißt. Dort herrschen Gesteinstemperaturen von über 100 Grad Celsius, durch die dann Wasser zirkuliert werden soll.

Rainer Bolli, Abteilungsleiter des Gebäudemanagements der Universität Göttingen, geht von einem Investitionsvolumen von 50 Millionen Euro für die Erkundung, Erschließung und die Geothermie-Heizzentrale aus, die bis zu 80 Prozent des Wärmebedarfs der Universität decken könnte. 

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