Unterföhring: 20 Prozent mehr geothermische Fernwärme

02.03.2022 | Anlagenbetrieb | Karin Jehle
Die Geovol Geothermieanlage in Unterföhring. Auf dem Betriebsgelände liegen 4 Bohrungen mit einer maximalen Teufe von 2500m. Es werden über 2800 Haushalte und knapp 50 gewerbliche Kunden versorgt.

Das Unterföhringer Unternehmen GEOVOL konnte im vergangenen Jahr den Wärmeverkauf erneut stark steigern. Dieser hat mit rund 73.000 Megawattstunden einen neuen Höchststand erreicht.

So viel geothermische Fernwärme hat GEOVOL noch in keinem Jahr zuvor geliefert. Dies berichtet das Unternehmen, eine 100prozentige Tochtergesellschaft der nördlich von München gelegenen Gemeinde Unterföhring, in einer Pressemitteilung. Mit rund 73.000 Megawattstunden (MWh) verkaufter Wärme im Jahr 2021 seien rund 20 Prozent mehr Wärme bereitgestellt worden als 2020, als die Kund:innen etwa 60.000 MWh abnahmen. 2010 lag der Wärmeverkauf noch bei 22.000 MWh.

Kalter Winter – neue Kund:innen

Grund für den gestiegenen Wärmeabsatz sei neben dem vergleichsweise kalten Winter 2020/2021 auch die Akquise neuer Kund:innen – sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich. Inzwischen beziehen rund 3.400 Haushalte, 57 Unternehmen und rund 40 kommunale Gebäude in Unterföhring Fernwärme aus dem Geothermieheizwerk am Etzweg.
Die Neuakquisition im vergangenen Jahr umfasste nicht nur zahlreiche Ein- und Mehrfamilienhäuser, sondern auch sieben große Wohnanlagen. Zudem kamen drei neue gewerbliche Abnehmer mit einer Anschlussleistung von insgesamt rund drei Megawatt hinzu – darunter der Hagebaumarkt in der Feringastraße.

Die gesamte Anschlussleistung der 640 Vertragspartner liege inzwischen bei rund 58 Megawatt, berichtet GEOVOL. Trotzdem müsse nach wie vor kaum von den fossil betriebenen Spitzenlastkesseln Gebrauch gemacht werden. Der Grund: Gewerbliche und private Abnehmer ergänzen sich gut, weil sie die Wärme zu jeweils anderen Zeiten nutzen. Zudem riefen die Kund:innen nie alle gleichzeitig ihre volle Anschlussleistung ab. Falls doch, sei durch die drei hochmodernen und schnell verfügbaren Spitzenlastkessel vorgesorgt.

Versorgungssicherheit und Preisstabilität

„Gerade in diesen unruhigen Zeiten ist Versorgungssicherheit ein hohes Gut“, betonte GEOVOL-Geschäftsführer Peter Lohr in der Pressemitteilung. „Unsere Wärmeversorgung basiert auf heimischer Erdwärme und macht uns deshalb so gut wie unabhängig von Energieimporten.“

Dies bringe auch eine bemerkenswerte Preisstabilität mit sich: Mit einer Preiserhöhung von zuletzt nur 1,8 Prozent bleibe die Teuerung für GEOVOL-Fernwärme weit unterhalb jener für Öl und Gas. „Auch über einen längeren Zeitraum gesehen ist unsere Wärme außerordentlich preisstabil“, erläutert Lohr. Tatsächlich liege der Netto-Arbeitspreis mit aktuell rund 54 Euro pro MWh sogar unterhalb des Wertes von 2009, als die Anlage in Betrieb genommen wurde.

Quelle:

GEOVOL

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