Verlässlicher Ausbau der Erneuerbaren Energien gefordert

15.08.2012 | Politik, Public Relations

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) legen ein Sofortprogramm vor, das die Energiewende vorantreiben soll, statt sie kaputt zu reden.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung betont Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dass die Energiewende beschleunigt werden muss, um die Ziele der Bundesregierung zu erreichen. Kritik gilt dem Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler, der die Energieeffizienz blockiere und den Ausbau der erneuerbaren Energien immer wieder in Frage stelle, so Weiger.

Auch Dietmar Schütz, Präsident des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), fordert mehr Verlässlichkeit von Seiten der Politik, damit das Vertrauen der Menschen und der Investoren in den Willen der Energiewende nicht weiter untergraben werde: "Das Motto muss lauten: Ziele erreichen statt Ziele aufweichen." In der Pressemitteilung des BEE heißt es weiter, dass Schütz ein klares Bekenntnis zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) als wichtiges Ausbauinstrument für erneuerbare Energien im Stromsektor und eine gerechtere Kostenverteilung. Während stromintensive Unternehmen immer weiter entlastet würden, steige der Beitrag zum Umbau der Energieversorgung bei privaten Haushalten und kleineren Unternehmen überproportional.

Der Vorstandsvorsitzender Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF), Carsten Müller, weist darauf hin, dass nur durch eine konsequente Effizienzpolitik Energiekosten gedämpft und die Abhängigkeit von teuren Energieimporten beendet werden könne. Dazu sei eine klare und verbindliche Ordnungs- und Förderpolitik für mehr Energieeffizienz über das Jahr 2020 hinaus erforderlich durch die Schaffung einer zuverlässigen und haushaltsunabhängigen Finanzierung.

Auch in Bezug auf die tiefe Geothermie fordert Thorben Becker, Energiereferent des BUND, in einem Interview mit Enerchange, dass die Förderung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) verbessert werden sollte.

Folgende Vorschläge listen der BUND und der BEE für Forschritte beim Ausbau der Erneuerbaren Energien in ihrem Sofortprogramm zur Beschleunigung der Energiewende:

  • Investitionssicherheit für Regenerativ-Krafwerke erhalten: keine übereilte EEG-Novelle veranlassen
  • EEG nicht beschränken oder deckeln, sondern Einspeisevorrang für Strom aus Erneuerbaren Energien sowie feste Vergütungssätze
  • Regelenergiemärkte für Erneuerbare Energien weiter öffnen und Zulassung von Biogas-BHKW und Biomassekraftwerke zur Primärregelung
  • Ausgleich der wetterabhängigen Stromproduktion aus Wind- und Solarenergie durch bedarfsgerechte Einspeisung von regelbaren Erneuerbaren, wie zum Beispiel tiefer Geothermie, sowie Anreizung des verstärkten Lastmanagements
  • ruhige und intensive Debatte über künftiges Energiemarktdesign statt Diskussion über Abschaffung des EEG oder Einführung eines Quotenmodells: Erneuerbare und konventionelle Kraftwerke zusammenführen sowie die schrittweise Einführung neuer Marktregeln
  • Ausbau der Erneuerbaren Energien gerecht finanzieren indem die Bundesregierung die Kosten gerechter verteilt und die Ausnahmen von der EEG-Umlage beschränkt. Zusätzlich eine Anpassung der Berechnungsgrundlage an die positiven Preiseffekte der Erneuerbaren Energien
  • Wärmemarkt nicht weiter vernachlässigen: Verlässliche Rahmenbedingunen für die Wärmeversorgung durch Erneuerbare Energien schaffen

Mehr Informationen zum Sofortprogramm der Verbände finden Sie hier.
(ed)

Quelle: BUND