Wärmewende darf nicht aufgegeben werden

26.02.2015 | Marktentwicklung, Politik

Der Bundesverband Geothermie fordert einen deutlichen Ausbau des Marktanreizprogramms, sollte die steuerliche Förderung tatsächlich gescheitert sein. „Energiewende geht nicht ohne Wärmewende. Es mangelt in diesem Bereich aber an zugkräftigen Förderinstrumenten“, stellt BVG-Präsident Erwin Knapek in einer Pressemitteilung fest. „Die Bundesregierung muss nun beweisen, dass es ihr mit der Wärmewende ernst ist und die freiwerdenden Mittel in das Marktanreizprogramm lenken.“

Eine Milliarde jährlich waren für die steuerliche Förderung vorgesehen. Diese Gelder sollen nun anderweitig eingesetzt werden. „Das Marktanreizprogramm ist mittelfristig der richtige Ort, um die Wärmewende voranzutreiben. Es ist derzeit das einzige Instrument, welches bei entsprechender Ausstattung einerseits die Sanierungsquote verdoppeln und andererseits dafür sorgen kann, dass fossile Kessel gegen moderne, erneuerbare Heizsysteme ausgetauscht werden“, begründet Knapek. Jedes Jahr werden derzeit lediglich 0,8 Prozent der Heizungen ausgetauscht. Energie und Umweltverbände gehen davon aus, dass die gesteckten Klimaschutzziele nur mit einer deutlichen Steigerung der Austauschrate auf 2 bis 2,5 Prozent erreicht werden können.

Am aktuellen Marktanreizprogramm kritisiert der Geothermie-Branchenverband neben der unzureichenden Ausstattung zudem die Benachteiligung von Oberflächennahen Geothermieanlagen gegenüber Luftwärmepumpen. Derzeit müssen die Wärmepumpen, die in Oberflächennahe Geothermieanlagen integriert sind, mindestens eine Jahresarbeitszahl von 3,8 in Wohngebäuden und 4,0 in Nichtwohngebäuden erfüllen. Für Wärmepumpen, die die Außenluft als Wärmequelle nutzen, gilt dagegen eine generell niedrigere Jahresarbeitszahl von 3,5. „Die Anforderungen sind so niedrig, weil sonst keine Luftwärmepumpen mehr gefördert werden könnten. Dies kann aber kein Grund sein, im Gegenzug ausgerechnet eine besonders effiziente und nachhaltige Technologie wie die Oberflächennahe Geothermie zu diskriminieren. Diese Unterscheidung setzt falsche Signale und ist daher abzuschaffen“, so Knapek in der Pressemitteilung.

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