Nach unvorhersehbaren Verzögerungen gingen die Wärmepumpen der Anlage am 22. Oktober 2024 in Betrieb und erzeugen seitdem konstant Fernwärme. Durch die Nutzung der Erdwärme anstelle von Erdgas können jährlich 7500 Tonnen CO2 einspart werden, heißt es in der Pressemitteilung der Stadtwerke Schwerin.
„Ich bin sehr froh darüber, dass unsere Geothermie-Anlage nun grüne Wärme für Schwerin liefert“, sagt Dr. Josef Wolf, Vorsitzender der Stadtwerke-Geschäftsführung. „Es ist wahrlich kein Selbstläufer, eine deutschlandweit bislang einzigartige Anlage in Betrieb zu nehmen. Da galt es, für so manche Überraschung kurzfristig Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen. Rückblickend haben wir all das gemeinsam mit unseren Partnern und Fachleuten erfolgreich gemeistert.“
Aus dem erdgeschichtlich relativ jungen Sandstein wird mit der Sole mehr Sand als zunächst angenommen gefördert. „Die Entsandung der Sole haben wir mit zusätzlichen Filtern in den Griff bekommen – die Anlage läuft nun im stabilen Betrieb“, resümiert Projektleiter André Knaack. Da die geologischen Gegebenheiten im Raum des Norddeutschen Beckens ziemlich ähnlich sind, teilen die Stadtwerke Schwerin ihre Erfahrungen rund um den Bau und die Inbetriebnahme ihrer ersten Geothermie-Anlage. „Mit diesem Wissenstransfer in der Branche wollen wir zur Dekarbonisierung von Wärme durch die Geothermie beitragen“, ergänzt Knaack.
Zusätzlich ermöglicht ein virtueller Rundgang allen Interessierten exklusive Einblicke in die Geothermie-Anlage. Mit Hörstücken und Bildern werden unter anderem die Brunnenstube, der Thermaltechnikraum, die Injektionsbohrung und das Fernwärmenetz näher beleuchtet. Die Exkursion ist auf der Plattform schwerintogo zu erleben: https://schwerintogo.de/orte/sws_geothermie_01_start-127/.
Stadtwerke Schwerin