Zweiter Anlauf für das Geothermie-Kraftwerk Traunreut

14.10.2010 | Finanzierung, Projekte | (va)

Der Traunreuter Stadtrat genehmigt erste Formalien zu dem Geothermie-Projekt.

Die im oberbayrischen Landkreis Traunstein östlich des Chiemsees gelegene Stadt hatte bereits 2008 verlauten lassen, an der Staatsstraße 2104 ein Geothermie-Kraftwerk zu bauen.

Die Lizenz lag damals bei Renergie aus Berlin, wechselte aber inzwischen zu einer Investorengruppe aus Grünwald mit dem Namen Geothermische Kraftwerksgesellschaft Traunreut mbH. Die Gruppe hat bereits einen Genehmigungsantrag für die Errichtung eines Bohrplatzes eingereicht.

Der Antrag und die Bauvoranfrage sind die ersten formalen Schritte zum Beginn der geothermischen Tiefbohrungen in Traunreut. Die Muttergesellschaft der Geothermische Kraftwerksgesellschaft Traunreut mbH, Grünwald Equity Geothermie GmbH, hat angekündigt, in den nächsten Jahren bis zu fünf geothermische Anlagen in Bayern zu bauen.

Die Bohrung in Traunreut soll bis auf 5.000 Meter abgeteuft werden und 125 Grad Celsius heißes Wasser fördern. 2008 lagen die Hoffnung auf eine Schüttungsrate von 150 L/s. Über eine Reinjektionsbohrung im Nordosten der Stadt wird das auf 55 Grad Celsius abgekühlte Wasser in die Erde zurückgeführt werden. Die gewonnene Energie soll zum einen über Fernwärme die Stadt versorgen, zum anderen der Stromproduktion dienen. Die erwartete elektrische Leistung liegt bei 5 MW.  

2012 soll nach erfolgreichen Bohrungen auf dem Bohrplatz eine Erdwärmeübergabestation zum Fernwärmenetz der Stadt und ein Erdwärmekraftwerk errichtet werden. Das geplante Gesamtinvestitionsvolumen wird mit über 50 Millionen Euro beziffert.    

Um das Risiko der Bohrung so gering wie möglich zu halten, seien die bestmöglichen Berater engagiert worden. Anhand vorliegender Gutachten liege die Gefahr, kein entsprechend heißes Wasser in der benötigten Menge zu finden, bei maximal 15 Prozent, so Raimund König, Geschäftsführer der Grünwald Equity Geothermie GmbH.

Der Bohrbeginn ist für April kommenden Jahres geplant und wird mit einer Bohrzeit von 200 Tagen angesetzt.

Quelle:

www.chiemgau-online.de