Zwischenergebnisse der 2D-Seismik in Hagen vielversprechend

12.07.2021 | Erkundung & Analyse | Achim Aretz
Spezielle Fahrzeuge nehmen seismische Messungen zur Erkundung tiefer geothermischer Potenziale vor.

Erste Ergebnisse der 2D-Seismik-Kampagne des Fraunhofer IEG in Hagen bestätigen die vorherigen Annahmen. Die Ergebnisse weisen auf eine Kalksteinformation in ausreichender Tiefe und Mächtigkeit hin.

Im Februar hat das Fraunhofer IEG in Hagen eine 2D-Seismik durchgeführt, um ein detailliertes Untergrundbild in bis zu vier Kilometer Tiefe zu erhalten. Damit soll das tiefengeothermische Potenzial im östlichen Ruhrgebiet im Hinblick auf seine Eignung als Wärmequelle für eine Papiertrocknungsanlage der Firma Kabel Premium Pulp & Paper GmbH untersucht werden. Die Papierherstellung ist sehr energieintensiv. Für die Prozessdampferzeugung benötigt die Firma jährlich rund 500.000 MWh Wärme, die mit Erdgas erzeugt wird.

Nun liegen die Zwischenergebnisse der Datenauswertung vor und bestätigen die vorherigen Annahmen. Die Kalksteinformation, die große Mengen heißer Wässer enthalten kann, kommt in einer Tiefe zwischen 3.000 und 4.000 Metern mit einer Mächtigkeit von rund 700 Metern vor, so der Geologe Oliver Ritzmann vom Fraunhofer IEG.

Bis Ende 2022 stehen nun die Untersuchung der Geologie und die Entwicklung eines Bohr- und Erschließungskonzepts an. Sehr vorteilhaft für diese anstehenden Untersuchungen ist, dass die Kalksteinformation im Untersuchungsgebiet auch in einer sehr geringen Tiefe von nur 300 Metern vorkommt. Dies ermöglicht mit geringem Aufwand die Entnahme und Untersuchung von Gesteinsproben auf ihre Wasserdurchlässigkeit und Porosität. Zudem steht eine Machbarkeitsstudie für die Anlagen- und Verfahrenstechnik an.