München Riem

Projektgebiet:
Status
in Betrieb
TH 1 in m (MD)
3.225 Förderbohrung
TH 2 in m (MD)
3.275 Injektionsbohrung
Nutzungsart
Hydrothermal, Doublette
Temperatur in °C
93
Förderrate in L/s
75
Mineralisation in mg/L
630
Zielnutzhorizont
Malm
Installierte thermische Leistung in MW
13
Bohrung vor dem Heizwerk Riem, Quelle: m-direkt 04 2013

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Schon in den 1990er Jahren trieben die Stadtwerke München konzeptionelle Voruntersuchungen für die Wärmeversorgung in München Riem voran. Den endgültigen Beschluss zur Umsetzung eines Nahwärmenetzes fassten sie im April 1994. Planung und Erschließung begannen im Mai 2002. Seit 2004 versorgt die Geothermieanlage 16.000 Menschen mit regenerativer Fernwärme.

Die Stadtwerke München (SWM) haben mit dem Projekt in Riem schon frühzeitig eine Vorreiterrolle übernommen. Riem ist eines der ersten geothermischen Wärmeprojekte im Großraum München und Vorbild für zahlreiche folgende Projekte. Die Finanzierung der Anlage stemmten die SWM ohne in Anspruchnahme von Fördermitteln. Die Amortisation erfolgt durch die Einsparung von Erdgas bei der Wärmeerzeugung für das eigene Fernwärmenetz.

Für das Projekt München-Riem wurden zwei Bohrungen abgeteuft, die in 645 bzw. 1.900 Metern Tiefe voneinander abgelenkt wurden. Die Förderbohrung neigt sich um 37° nach Nord-Nord-West, während sich die Injektionsbohrung in die entgegengesetzte Richtung Süd-Süd-Ost um 42° neigt. Durch die Ablenkung liegen die Bohrungen untertage 2.200 Meter auseinander, während sie übertage nur 15 Meter voneinander entfernt sind.

Die erst im September 2004 installierte Tauchkreiselpumpe wurde im Juni 2008 ausgetauscht. Nach dreieinhalbjähriger Betriebszeit wiesen Pumpe und Steigleitung unkritische Korrosionen auf.

Das Geothermie-Heizwerk versorgt den Stadtteil Messestadt Riem mit 16.000 Bewohnerinnen und Bewohnern durch ein Insel-Nahwärmenetz sowie die Messe München. Die Messe nutzt zudem die Wärme als Redundanz für ihre Absorptionskältemaschinen, die mit Gas betrieben werden.