Seit 2006 wurde, hauptsächlich von der E.ON Bayern Wärme (nach Umfirmierung mittlerweile Bayernwerk Natur), an der Projektentwicklung in Poing gearbeitet. 2008 und Anfang 2009 konnte dann die notwendige Dublette zur Förderung des Thermalwasses fertiggestellt werden. Die Förderbohrung erreichte eine Teufe von 3.014 Metern und die Injektionsbohrung 3.049 Meter. Beide wurden in den Zielhorizont (Malm) niedergebracht.
Seit 2010 liefen Langzeitpumpversuche mit Förderraten von bis zu 100 Litern pro Sekunde. Hierbei wurde im Oktober 2010 die Bohrung Th 1 in 2.435 Metern Tiefe durch eine Sedimentbrücke verstopft. Nach der Behebung dieses Rückschlages, was etwa zwei Wochen dauerte, konnte regulär weitergearbeitet werden.
Im Dezember 2012, drei Jahre später als geplant, ging die Anlage offiziell in Betrieb und liefert seither Wärme über das ca. 30 Kilometer lange Versorgungsnetz an über 850 Haushalte, Gewerbebetriebe sowie öffentliche Gebäude. Das Fernwärmenetz war schon zuvor vorhanden und wurde mittels eines Blockheizkraftwerks versorgt. Die Geothermie übernimmt nun die Grundlast. Weiteres Ausbaupotenzial ist vorhanden.
Nach drei seismischen Ereignissen in den Jahren 2016 und 2017 hat die Bayernwerk Natur GmbH das Messstellennetz in dem Bereich Poing/Pliening auf fünf Messstellen erhöht. Damit ist die Geothermieanlage in Poing eines der am besten überwachten Geothermie-Projekte in Bayern.
Bayernwerk Natur GmbH, Arnulfstraße 203, 80634 München
www.bayernwerk-natur.de
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