Weilheim

Projektgebiet:

Der Ort Weilheim in Oberbayern liegt südwestlich von München. Dort wird seit Ende 2010 an einem Geothermieprojekt gearbeitet. Vorläufig ruht das Projekt, weil die hohen Erwartungen nicht erfüllt werden konnten.

Ein Geothermiekraftwerk mit einer Leistung von bis zu 26 Megawatt elektrisch plante die Erwärme Oberland GmbH gemeinsam mit dem italienischen Energiekonzern Enel Green Power in der Lichtenau bei Weilheim in Oberbayern. Geplant war eine 3fach Dublette mit Bohrungen in über 5.000 Meter Tiefe.

Im Einsatz war eine der größten Bohranlagen Mitteleuropas, die T-46 von KCA Deutag mit einer Maximallast von 510 Tonnen. Nach der ersten Bohrung stieg Enel im Januar 2018 jedoch aus dem Projekt aus.

Zwar hatte die Temperatur des Thermalwassers aus dem 5.000 Meter tiefen Bohrloch die Erwartungen weit übertroffen, anstelle 140 wurden 165 °C gemessen. Doch die Förderrate war zu gering. Die gefundene Menge an heißem Wasser aus der ersten Bohrung genügte Enel nicht, um die Investition von rund 80 Millionen Euro für ein Kraftwerk zu rechtfertigen.

Außerdem gab es während der Bohrung immer wieder Verzögerungen und Stillstände, die zu einer Bohrdauer von über einem Jahr führten. Ein größeres Probelm war dann auch Erdgas, das gefunden und analysiert wurde. Letztendlich musste es abgefackelt werden.

Im April 2018 übernahm der auf erneuerbare Energien spezialisierte finnische Investor „Taaleri Sijoitus Oy“ aus Helsinki die Enel-Anteile an der Erdwärme Oberland. Weitere Tests sollten durchgeführt und dann über die Fortführung des Projekts entschieden werden.

Im Mai 2018 gab die Erdwärme Oberland dann bekannt, dass die Gasvorkommen weitere Tests unmöglich machten. Das Projekt wurde gestoppt.