Um die Einwohner von Garching nachhaltig umweltschonender und kostengünstiger mit Wärme zu versorgen, setzte die EWG auf ein Energiekonzept, das auf Geothermie und Biomasse basiert. Ziel war es, die gesamte Stadt mit nahezu 100-prozentiger regenerativer Wärmeenergie zu beliefern.
Nach Abteufung beider Tiefenbohrungen durch die Silenos Energy GmbH mit dem Ziel geothermischer Strom- und Wärmeversorgung, befindet sich die Geothermie-Anlage in Garching a. d. Alz seit Beginn 2021 in Betrieb.
Das Gemeinsame Kommunalunternehmen für Abfallwirtschaft der Landkreise Fürstenfeldbruck und Dachau (GfA) hat die Erlaubnis erhalten, im Raum Geiselbullach nach Erdwärme zu suchen. Das Unternehmen, welches bereits heute die Stadt Olching, die Gemeinde Bergkirchen und umliegende Gewerbegebiete mit Fernwärme aus der Abfallverbrennung versorgt, reagiert damit auf die Forderungen des Bayerischen Klimaschutzgesetzes vom 23. Dezember 2022.
Zwischen Geretsried und Wolfratshausen bei Gelting, wurde 2013 die bis dahin tiefste Geothermiebohrung Europas abgeteuft. Jedoch wurde in der Endteufe der Bohrung nahezu kein Tiefengrundwasser aufgefunden. 2020 hat Enex Power Germany GmbH und Eavor Technologies Inc. eine Vereinbarung getroffen, um Eavor-Loop™ kombinierte Strom- und Wärmeprojekte im Rahmen des vorhandenen geothermischen Konzessionsgebiets von Enex in Bayern zu realisieren.
Die Deutsche ErdWärme entwickelt derzeit das Geothermieprojekt in Graben-Neudorf. In rund 3.800 Metern Tiefe liegt hier ein vielversprechendes Tiefenwasserreservoir im Bundsandstein. Die erste Bohrung konnte bereits erfolgreich niedergebracht werden und lässt Temperaturen von über 160 Grad Celsius erwarten. Anfang 2023 wurde mit den Vorbereitungen zum Kraftwerksbau begonnen, welches die Gemeinde Graben-Neudorf zunächst mit Strom, nach dem Bau eines Fernwärmenetzes auch mit Wärme versorgen soll.
In der Gemeinde Gräfelfing westlich von München soll eine Geothermieanlage entstehen. Die Planungen sind mittlerweile ausgereift und ein Standort wurde bestimmt.
Die Forschungsplattform Groß Schönebeck des Deutschen GeoForschungsZentrums liegt 50 km nordöstlich von Berlin am südlichen Rand des Norddeutschen Beckens. Sie dient als Referenzstandort für die Entwicklung geothermischer Technologien für hydrothermale Speichergesteine mit geringer Durchlässigkeit. Zwei Forschungsbohrungen erschließen Horizonte in Tiefen zwischen 3,9 und 4,4 Kilometern bei Temperaturen um 150 °C.
In Oberhaching-Laufzorn, einige Kilometer südlich von München, hat die Gemeinde Grünwald ein Geothermieprojekt mit zwei Bohrungen realisiert, um Wärme zu gewinnen und Strom zu erzeugen. Die Dublette wurde hier auf über 4.000 Meter abgeteuft. Innovativ ist vor allem der Wärmeverbund mit dem Nachbarprojekt in Unterhaching, der erstmals eine geothermische Spitzenlastabdeckung und Redundanz ermöglicht.