Seit 1994 wird in Riehen (Schweiz) mit geothermischer Wärme geheizt. In der Anlage bei Basel an der deutsch-schweizerischen Grenze wird die Energie des Thermalwassers mit zwei Wärmepumpen erhöht und an das Fernwärmenetz übertragen. 2004 wurde Riehen als erste Gemeinde Europas mit dem "European EnergyAward" in Gold ausgezeichnet.
Die Geothermieanlage im elsässischen Rittershoffen versorgt über eine 15 Kilometer lange Fernwärmeleitung die Stärkefabrik der Firma Roquette in Beinheim mit geothermischer Wärme. Die Geothermieanlage in Soultz-sous-Forêts stand dabei Pate.
Im ostbayerischen Landkreis Traunstein plant der japanische Mischkonzern Marubeni, auf kommunaler Ebene wohlwollend unterstützt von den Gemeinden Kirchanschöring und Laufen, ein interkommunales Geothermieprojekt. Mehrfach wechselten zuvor die beteiligten Investoren, doch nun sollen 2020 die Bohrungen beginnen. Im Fokus steht die geothermische Stromerzeugung, aber auch eine ergiebige Wärmeauskopplung ist zu erwarten.
Nach der erfolgreichen Einbindung des Geothermie-Heizwerks Riem in das dortige Fernwärmenetz in Riem, setzen die Stadtwerke München Services GmbH (SWM) mit dem Geothermie-Kraftwerk in Sauerlach weiter auf den Ausbau der tiefen Geothermie. Es wurde die erste Triplette in Deutschland gebaut.
Im Schweizer Projekt Schlattingen soll Geothermie die Gewächshäuser der Gärnerei Grob versorgen. Erfolgreiche Bohrarbeiten in den Oberen Muschelkalk öffneten den Weg für den Langzeitpumpversuch. 2016 stand das Projekt kurz vor der Inbetriebnahme, als ein Ölunfall auf dem Rhein eine Stilllegung der Anlage und die Reinigung sämtlicher Leitungen erforderlich machte.
St. Gallen in der Schweiz verfolgte ein ehrgeiziges Geothermieprojekt, über das per Anwohnerentscheid abgestimmt wurde. Aufgrund mangelnder Fündigkeit musste es jedoch aufgegeben werden.
In Taufkirchen südlich von München versorgt ein Geothermiekraftwerk seit 2013 die Gemeinde Unterhaching mit Fernwärme. Seit 2018 produziert zudem eine Kalina-Anlage geothermischen Strom.
Traunreut liegt nordöstlich des Chiemsees und hat nach Abteufen der Bohrung im Jahr 2014 die Wärmezentrale und 2016 das Kraftwerk in Betrieb genommen. Der Betreiber ist die Geothermische Kraftwerksgesellschaft Traunreut mbH, eine Tochtergesellschaft der Grünwald Equity.