Das war der European Geothermal Congress 2007 in Unterhaching

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Mehr als 400 Fachleute, vornehmlich aus Europa aber auch den USA waren vom 30. Mai bis zum 1. Juni beim European Geothermal Congress in Unterhaching, um über die Entwicklungen im Bereich der Tiefen- und der oberflächennahen Geothermie zu sprechen und sich zu informieren.
"Die Nutzung der Erdwärme bietet enorme Potenziale für den Klimaschutz, trägt zur sicheren Energieversorgung bei und schafft Arbeitsplätze", betonte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Astrid Klug bei ihrer Eröffnungsrede. Vor dem Hintergrund des EU-Ziels, den Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen, nannte Klug den Ausbau von Erdwärmekraftwerken in Deutschland unverzichtbar. Derzeit sind in Deutschland rund 150 solcher Projekte in Planung. "Die Geothermie in Bayern boomt, schon heute befinden sich zwei Drittel der in Deutschland erschlossenen Geothermieleistung in Bayern", betonte Bayerns Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard in Unterhaching.
Ganz so rosig sieht jedoch Unterhachings Bürgermeister Erwin Knapek die Zukunft der Geothermie in Bayern nicht und äußerte scharfe Kritik am bayerischen Wirtschaftsministerium. Denn prinzipiell könnte das Geothermiekraftwerk in Unterhaching schon bald mit der Wärme- und Stromproduktion beginnen - wäre da nicht noch ein kleines Problem: Die erforderliche Bewilligung des bayerischen Wirtschaftsministerium, 150 Liter pro Sekunde Thermalwasser aus 3500 Meter Tiefe zu fördern, fehlt. Denn in unmittelbarer Nachbarschaft zu Unterhaching entstehen auch in Taufkirchen und Oberhaching Geothermieprojekte. Die Projekte sollen sich natürlich nicht im wahrsten Sinne des Wortes gegenseitig das Wasser abgraben. Staatssekretär Bernhard versprach Knapek sich im Wirtschaftsministerium für das "Leuchtturmprojekt Unterhaching" stark zu machen.
Auf der Tagung gründete sich der europäische Zweig ("European Regional Branch"-ERB) der International Geothermal Association (IGA). Dies ist nach der Eurpean Geothermal Energy Council (EGEC) der zweite geothermische Verband auf europäischer Ebene. Der ERB wird seinen Sitz in Rumänien haben. Auf der Jahresversammlung der IGA im Herbst 2007 wird ein neuer Vorstand gewählt, der dann den Vorsitzenden des ERB bestimmt.