Kreditprogramm als dritte Säule der Geothermieförderung

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Die Absicherung des Fündigkeitsrisikos durch KfW, BMU und Münchener Rück bestärkt die RWE Innogy in dem Vertrauen, dass Geothermie als wirtschaftliche, planbare und grundlastfähige erneuerbare Energie zur Erzeugung von Strom und Wärme in Deutschland entwickelt werden kann", so Olaf Heil von der RWE Innogy. Das neue Kreditprogramm stellt eine attraktive Alternative zur bisherigen Fündigkeitsversicherung dar, denn es kombiniert die Versicherungsleistung mit einer Finanzierungsmöglichkeit gerade für die Projektphase, in der es am schwierigsten ist, das nötige Kapital zu beschaffen. Zukünftig können bis zu 80% der förderfähigen Bohrkosten bzw. maximal 16 Mio. Euro pro Bohrprojekt über KfW Darlehen finanziert werden, bei einer maximalen Laufzeit von zehn Jahren. Die restlichen 20% der Kosten müssen als Risikoanteil vom Investor selbst getragen werden. Da es sich bei dem Finanzierungsmodell um ein zu 100% haftungsfrei gestelltes Darlehen handelt, muss der Kredit bei nachgewiesener "Nicht-Fündigkeit" nicht zurück gezahlt werden.

Für den Investor anfallende Kosten sind neben Darlehenszinsen, ein so genannter "Risikoaufschlag" für das Fündigkeitsrisiko, der bis zur Feststellung der Fündigkeit berechnet wird. Weitere Kosten sind einmalige Gebühren bei Antragstellung und Abschluss des Darlehensvertrages. Im Gegenzug wird das Projekt vor und während der Bohrphase sachkundig überprüft und begleitet. Die Förderung umfasst ausschließlich Tiefenbohrungen für Dubletten und Tripletten zur Wärmeerzeugung, kombinierter Wärme- und Stromerzeugung oder zur alleinigen Stromerzeugung. Doch auch wenn der Geldtopf mit 60 Mio. Euro gut gefüllt ist, wird nur eine begrenzte Anzahl von Projekten von dem neuen Förderprogramm profitieren können. Ob ein Projekt förderwürdig ist, wird im Vorfeld der Darlehensvergabe durch KfW und Münchner Rück überprüft. Hierbei bewerten die Experten der Rückversicherung unter anderem das Fündigkeitsrisiko des Projekts. "Bisher gibt es eine Vielzahl möglicher Projekte in Deutschland. Mit dem Kreditprogramm sehen wir die Chance gegeben, dass sich daraus nun konkrete und marktfähige Projekte entwickeln. Davon werden wir als Bohrunternehmen hoffentlich ebenfalls profitieren", erklärt Martin Müller-Ruhe von H. Anger‚Äôs Söhne. Nach dem Marktanreizprogramm und der seit dem 1. Januar 2009 geltenden EEG-Novelle wurde nun in Zusammenarbeit von Politik und Privatwirtschaft eine dritte Säule zur Geothermieförderung in Deutschland geschaffen. Diese drei Säulen werden Vertreter des  Bundesumweltministeriums und der Münchner Rück auf der 5. Internationalen Geothermiekonferenz ausführlich vorstellen und danach für Fragen und Diskussion zur Verfügung stehen. Mehr über das Konferenzprogramm und die Anmeldung finden Sie unter

www.geothermiekonferenz.de